Der nächste Sturm steht bevor
TUTTLINGEN - Sturzbachartige Regenfälle sind am Dienstagmorgen in Tuttlingen niedergegangen – und die Wetteraussichten für die weitere Woche versprechen Regen, Schnee, Graupel und Gewitter. Redakteurin Ingeborg Wagner sprach mit dem Möhringer Wetterexperten Jürgen Hieber (Foto: arc) über die wenig angenehmen Aussichten. Herr Hieber – ist das nächste Hochwasser der Donau damit programmiert? Eher nicht. Die Ursache des Hochwassers vor eineinhalb Wochen lag im Schwarzwald, wo starkes Tauwetter eingesetzt hat und enorm viel Regen niederging. Da haben wir halt sehr viel Wasser abbekommen, wobei das Rückhaltebecken in Wolterdingen viel abgehalten und uns vor Schlimmerem bewahrt hat. Ein ähnliches Hochwasser ist nun nicht zu erwarten, aber vielleicht steigt die Donau in einigen Bereichen leicht über das Ufer. Wettertechnisch ist das doch eine recht extreme Woche, oder? Ja, vor allem am Donnerstag könnte es richtig stürmisch werden. Ähnlich wie beim Sturmtief Burglind sind vor allem in den Gipfellagen vom Schwarzwald Orkanböen zu erwarten. Auch in Tuttlingen sind lageabhängig Windgeschwindigkeiten von bis zu 70 Stundenkilometern, das entspricht Windstärke acht, möglich, auf dem Klippeneck und anderen exponierten Lagen sogar bis zu 110 km/h, also Windstärke elf. Warm, kalt, Regen, Schnee, Sturm, alles in einer Woche. Woran liegt das? An der Konstellation der Hoch- und Tiefdruckgebiete. Zwischen einem Hochdruckgebiet über dem Atlantik und einem Tiefdruck-Komplex im gesamten Nordmeerbereich verläuft eine Luftmassengrenze über Deutschland hinweg, die für Turbulenzen sorgt. Hierbei fließt mal kühlere und dann wieder mildere Luft heran, was den Kreislauf mächtig belasten kann. Am Donnerstag wird es bei ungemütlichem und stürmischem Schauerwetter vorübergehend schon wieder milder. Kehrt der Winter nochmal zurück? Vorerst zumindest mal nicht, außer möglicherweise einem kleinen Intermezzo zum Freitag, wo die Schneefallgrenze vorübergehend absinkt. Zum Wochenende beruhigt sich das Wetter, und die Temperaturen gehen spürbar zurück. Für die nächste Woche deutet sich ebenfalls weitgehend ruhiges und vielfach nebelgraues Wetter an, wobei die Hochlagen bessere Chancen auf zeitweiligen Sonnenschein haben.