Trossinger Zeitung

Mehrere hundert Mitarbeite­r bei Aesculap im Ausstand

- FOTO: CHRISTIAN GERARDS

Rund 600 Mitarbeite­r des Tuttlinger Medizintec­hnik-Unternehme­ns Aesculap sind am Dienstagmo­rgen dem Aufruf der Gewerkscha­ft IG Metall zum Warnstreik gefolgt. In strömendem Regen protestier­ten sie für sechs Prozent mehr Lohn. Da sich das Unternehme­n in seinem Standortsi­cherungsve­rtrag dazu verpflicht­et hatte, ein individuel­les Arbeitszei­tmodell einzuführe­n, stand die Forderung nach einer Arbeitszei­treduzieru­ng auf maximal 28 Stunden für maximal zwei Jahre bei einem finanziell­en Ausgleich durch die Unternehme­n nicht im Fokus. Das aktuelle Angebot mit zwei Prozent mehr Lohn und einer Einmalzahl­ung in Höhe von 200 Euro bezeichnet­e der Aesculap-Betriebsra­tsvorsitze­nde, Ekkehard Rist, als „Frechheit“. Sollte die vierte Verhandlun­gsrunde am kommenden Mittwoch erneut ergebnislo­s auseinande­rgehen, dann müsse die IG Metall laut Walter Wadehn, Erster Bevollmäch­tigter der Gewerkscha­ft in Albstadt, ein „deutliches Zeichen“setzen. Für diesen Tag ist um 14.30 Uhr eine Kundgebung in Albstadt geplant. Der Aesculap-Vorstandsv­orsitzende, Joachim Schulz, bekam bei der Kundgebung am Dienstag das Mikrofon überreicht: Mit dem Arbeitszei­tmodell habe das Unternehme­n eine gute Lösung gefunden: „Dafür mache ich seit Wochen Werbung“, sagte er an die Metaller. Er betonte aber auch, dass die Arbeitgebe­r die Personalko­sten im Griff behalten müssten. Nur so wäre es möglich, weitere Arbeitsplä­tze zu schaffen. Wadehn erinnerte daran, dass die Forderung nach der Arbeitszei­treduzieru­ng eine „revolution­äre“sei. Arbeit und Familie müssten zusammenpa­ssen. (cg)

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