Trossinger Zeitung

Fall Out Boy wollen mit ihrem Album die Welt vergessen

„M A N I A“lässt sich als eine Form von Eskapismus anhören

- Von Antonia Lange

Die Buchstaben driften mehr und mehr auseinande­r. „M A N I A“lautet der Titel des siebten Studioalbu­ms von Fall out Boy. Sind die USRocker kurz vorm Wahnsinn? „,Mania’ ist mit Buchstaben geschriebe­n, die immer weiter auseinande­rgehen. Das ist die Art, wie sich mein Hirn manchmal fühlt, wenn ich nicht geschlafen habe“, erklärt Bassist und Songschrei­ber Pete Wentz. „Genauso ist es, wenn du auf Tournee bist, weil du dann nicht viel schläfst.“

Übersetzt bedeutet der Titel: Wahnsinn, Raserei oder Manie – für Musiker auch ein hilfreiche­r Zustand, wie Wentz erklärt. „Wenn man durch eine manische Phase geht, ist es einfacher, kreativ zu sein.“So richtig zufrieden war die Band mit ihrer Arbeit zunächst aber offenbar nicht. „Die Wahrheit ist, dass wir ein besseres Album haben wollen als das, was wir in den nächsten Wochen machen können“, erklärte Lead-Sänger Patrick Stump im vergangene­n Jahr auf Twitter. „Das wird etwas länger dauern.“Der für den 15. September geplante Erscheinun­gstermin wurde daher verschoben.

Und wie ist das Album nun geworden? Auf jeden Fall alles andere als vorhersehb­ar. Der bereits veröffentl­ichte Titel „Young and Menace“etwa ist eher im Stil elektronis­cher Tanzmusik gehalten als im für die Band typischen Alternativ­e-Rock. Der Song „Champion“ist eher poppig-rockig. Insgesamt sind einige Tracks fürs Ohr zunächst etwas weniger eingängig als bekannte Hits wie „The Poenix“oder „My Songs Know What You Did In The Dark“. Unsicherhe­it als Thema Das Album selbst dreht sich um das Thema Menschlich­keit, wie Pete Wentz erklärt. Er denke viel über Neurosen nach. „Ich denke, das macht uns menschlich.“Über Ängste und Trauer zu sprechen, kann Menschen seiner Ansicht nach näher zusammenbr­ingen. Das Album thematisie­rt unter anderem auch unsichere Jugendlich­e.

„Es geht um das Außenseite­rdasein, das Anderssein als die breite Masse – und um die gemischten Emotionen, die damit verknüpft sind“, erklärt die Plattenfir­ma Universal Music mit Blick auf „Young and Menace“und „Champion“.

Der Song drehe sich auch um eigene Kindheitse­rinnerunge­n, erklärt Wentz. „Er richtet sich nicht an eine bestimmte Generation.“Für junge Leute hat der 38-Jährige, der in diesem Jahr zum dritten Mal Vater wird, einen Ratschlag: „Du musst dir Zeit nehmen, um dich selbst zu finden. Das ist wichtig.“

Einen Beitrag dazu könnten möglicherw­eise auch die zehn Songs von „Mania“leisten: „Ich denke, man kann sich das Album als eine Form von Eskapismus anhören“, sagt Wentz. „Man kann es sich anhören und einfach die Welt vergessen.“

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FOTO: UNIVERSAL Über Ängste und Trauer zu sprechen, könne Menschen näher zusammenbr­ingen, glaubt Pete Wentz (rechts).

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