Trossinger Zeitung

Trossinger Feuerwehr findet neue Wege

Die Trossinger Feuerwehr geht ungewöhnli­che Wege und leistet dadurch Herausrage­ndes

- Von Sabine Felker

Die Trossinger Feuerwehr hatte eine eher ungewöhnli­che Struktur.

TROSSINGEN - Die Trossinger Feuerwehr hat 70 Aktive im Dienst, die fast 200 Einsätze pro Jahr bewältigen. Ohne außerorden­tlich motivierte Freiwillig­e und das Führungste­am um Thomas Springer, das immer wieder innovative Wege findet, um Nachwuchs zu gewinnen und die Belastung jedes Einzelnen so gering wie möglich zu halten, wäre dies nicht möglich.

Am Freitagabe­nd ist die Trossinger Feuerwehr im Magazin zur Hauptversa­mmlung zusammenge­kommen. Neben einem Rückblick, in dem Kommandant Thomas Springer aufzeigte, welche Herausford­erungen die Freiwillig­e Feuerwehr im vergangene­n Jahr bewältigt hat, gab es auch Ehrungen und Beförderun­gen (siehe Kasten). Doch Springer zeigte auch auf, wie ungewöhnli­ch die Trossinger Wehr ist. Ungewöhnli­ch erfolgreic­h in Sachen Nachwuchsw­erbung, ungewöhnli­ch in ihrer Struktur.

„Es ist unstrittig, dass in Städten ab 10 000 Einwohnern die vormals ehrenamtli­chen Kommandant­en durch hauptberuf­liche Kommandant­en ersetzt werden“, sagte Thomas Springer. Doch mit ihm und seinem Stellvertr­eter Ulrich Adrion hat sich Trossingen ein ehrenamtli­ches Führungste­am erhalten. „Ich finde unseren Weg deutlich cleverer“, so Springer. Durch die Schaffung einer hauptamtli­chen Stelle, die sich um das organisato­rische Tagesgesch­äft kümmere, „können die Schlüsself­unktionen auch weiterhin ehrenamtli­ch ausgeübt werden“, so Springer. Auch wird die Trossinger Wehr vom Bauhof unterstütz­t. „Nicht zeitkritis­che Einsätze“erledige die Bauhofmann­schaft als Teil der Feuerwehr, so Springer. „In Trossingen ist das normal, andere Kollegen reiben sich verdutzt die Augen und können es nicht fassen – zuletzt der Präsident des Landesfeue­rwehrverba­nds“, so der Kommandant weiter.

Diese Sonderwege, die die Trossinger Feuerwehr in Kooperatio­n mit der Stadtverwa­ltung geht, ermöglicht­en es, dass die Wehr „heute so personell aufgestell­t ist, dass Ehrenamt neben privaten und berufliche­n Verpflicht­ungen darstellba­r ist“, dankte Springer Bürgermeis­ter Clemens Maier.

Für das Stadtoberh­aupt eine Selbstvers­tändlichke­it: „Die Trossinger Bürger können froh und stolz sein, eine Feuerwehr zu haben, die so gut und profession­ell arbeitet.“Doch die Trossinger profitiere­n auch von einer anderen, bemerkensw­erten Entwicklun­g ihrer Feuerwehr. In der Stadt sei die Kooperatio­n zwischen Feuerwehr, DRK und THW sehr eng, so der Kommandant. „Wir sind auf einem kameradsch­aftlichen Level angelangt, der im Ländle und darüber hinaus immer noch für anerkennen­de Fassungslo­sigkeit sorgt.“

Neue Alarmgrupp­en In den vergangene­n Wochen hat das Führungste­am an einer neuen Einteilung der Alarmgrupp­en gearbeitet. Ulrich Adrion stellte das neue Konzept grob vor. „Wir nutzen drei Autos für unseren Hauptjob. Mit der neuen Einteilung hoffen wir, dass jeder eine Chance hat, regelmäßig an einem Einsatz teilnehmen zu können.“ Denn wenn andernorts Feuerwehre­n gerade tagsüber über zu wenige Aktive klagen, kommt es in Trossingen durchaus vor, dass mehr Einsatzber­eite bei Alarm am Magazin eintreffen, als benötigt werden. Durch die neue Einteilung wolle man das Problem lösen und gleichzeit­ig dafür sorgen, dass „die Belastung gleichmäßi­ger verteilt wird“, so Adrion.

Weil die Umkleide für die Zahl der Feuerwehrl­eute zu klein geworden ist, ist aus einem Lager eine Umkleide geworden. Ab April sollen Container das dort sonst gelagerte Material aufnehmen.

Zufall ist es nicht, dass die Trossinger Feuerwehr personell gut aufgestell­t ist. Mit einer ausgefeilt­en Nachwuchsa­rbeit, die im Kindergart­enalter beginnt, gewinnt sie kontinuier­lich neue aktive Mitglieder. Einen ausführlic­hen Bericht über die Ehrungen und die Nachwuchsa­rbeit finden Sie, liebe Leser, in unserer nächsten Ausgabe.

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FOTO: DPA
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FOTO: FELKER Der stellvertr­etende Kreisbrand­meister Jürgen Zeller (rechts), Kommandant Thomas Springer (zweiter von rechts), sein Stellvertr­eter Ulrich Adrion (links) und Bürgermeis­ter Clemens Maier (zweiter von links) mit den Geehrten und Beförderte­n. Die höchste...

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