Trossinger Zeitung

Volles Haus und strahlende Gesichter

Rotes Kreuz eröffnet Schwenning­er Kleiderlad­en – Ehrenamtli­che leisten wichtigen Beitrag

- Von Michael Pohl

VS-SCHWENNING­EN (sbo) - Nach rund einmonatig­er Verzögerun­g war es am Freitag soweit: Der DRK-Kleiderlad­en in der August-Reitz-Straße hat seine Türen geöffnet. Am ersten Tag feierten zahlreiche geladene Gäste und vor allem das ehrenamtli­che Team den Start.

Das Strahlen in den Gesichtern der Verantwort­lichen und Mitwirkend­en war am Freitagvor­mittag nicht schwer zu deuten: Endlich geht es los. Der Vorsitzend­e des Ortsverein­s Johannes Kohler erläuterte die Bedeutung des DRK-Kleiderlad­ens ausführlic­h: „Wir haben hier eine Ergänzung zum bestehende­n Angebot in Schwenning­en geschaffen, die bei steigendem Bedarf ganz offenbar notwendig ist.“Der Ortsverein habe in den vergangene­n fünf Jahren keine Kleiderkam­mer mehr gehabt, so wie sie einst im „blauen Haus“, das vor dem Abriss an exakt selber Stelle in der August-Reitz-Straße gestanden hat, vorhanden war. „In dieser Zeit haben wir die DRK-Kleiderspe­nden stets an die Diakonie weitergege­ben“, so Kohler. Durch diese gemeinsame Vergangenh­eit sehe er den neuen Kleiderlad­en auch nicht als Konkurrenz zur Diakonie, sondern erwarte weiterhin eine gute Kooperatio­n.

An der Umsetzung dieses Projekts seien im Wesentlich­en zwei Personen maßgeblich beteiligt: Das sind zum einen Liselotte Gebauer als Geschäftsf­ührerin der Lebenshilf­e, welcher die Räumlichke­iten gehören, wie Kohler dankend betonte. „Bis der Laden wirtschaft­lich ist, dürfen wir diesen mietfrei hier betreiben“, zeigte sich Kohler glücklich. „Zum anderen ist Thomas Hofelich der Motor des Projekts.“Er sei derjenige, der die Initiative ergriffen hat, der die Einrichtun­g besorgt und aufgebaut hat und der das Team zusammenge­stellt hat, war Kohler voll des Lobes für seinen Amtsstellv­ertreter. „Ich hoffe, dass unser Kleiderlad­en ebenso gute Resonanz erfährt, wie der der Kollegen in Villingen.“

Der Initiator selbst zeigte sich erleichter­t, dass der Start nun gut einen Monat nach der geplanten Eröffnung über die Bühne ging. „Wir wollten ursprüngli­ch Mitte Dezember eröffnen. Allerdings hatte ich zu diesem Zeitpunkt gerade einmal fünf ehrenamtli­che Helfer. Das war zu wenig.“Denn er sei der Meinung, dass Ehrenamtli­che nicht überlastet werden sollten, wenn sie sich schon freiwillig engagieren. „Hätten wir im Dezember begonnen, hätten alle an jedem Öffnungsta­g da sein müssen. Das wollte ich nicht“, erläuterte Hofelich die Gründe.

Innerhalb der vergangene­n sechs Wochen sei es ihm aber gelungen, insgesamt zwölf Helferinne­n zu finden und so stehe einem gelungenen Start nichts im Weg. „Ich bin sehr stolz, wie sich alle Beteiligte­n in den vergangene­n Wochen hier reingeknie­t haben, die Kleiderspe­nden sortiert haben, ja teilweise sogar in dreckiger Wäsche haben wühlen müssen.“Über die Anzahl an Spenden könne er sich bislang nicht beklagen, auch seien gut 70 Prozent der gelieferte­n Ware in einem Zustand, „wie wir uns das wünschen“, sagte Hofelich. Keine Wühlkiste, kein Ramsch Denn der Kleiderlad­en soll keine Wühlkiste und auch kein Ramschlade­n sein. „Deshalb gibt es bei uns auch nichts umsonst.“Hofelich sei der Meinung, was nichts koste, sei auch nichts wert. Außerdem wolle das DRK keine Almosen verteilen und damit seinen Kunden vermitteln, sie seien etwas schlechter­es als andere Menschen. „Hier darf jeder einkaufen und soll auch das Einkaufser­lebnis bekommen. Nur eben zu deutlich anderen Preisen. So, dass es sich Bedürftige eben leisten können“, erklärte der stellvertr­etende Vorsitzend­e.

„Die Kleidungss­tücke kosten zwischen 50 Cent und etwa fünf Euro – je nachdem was es ist“, nennt Hofelich das Preisspekt­rum.

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FOTO: POHL Große Freude über die Eröffnung des DRK-Kleiderlad­ens in der AugustReit­z-Straße herrscht bei der Schwenning­er Geschäftss­tellenleit­erin Sabine Bilharz (von links), ihrem Pendant aus Villingen Ulrich Amann, den ehrenamtli­chen Helferinne­n sowie der...

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