Hexenbesen ragt hoch über den Marktplatz
Die Funkenhexen feiern ihr 25-jähriges Bestehen
SPAICHINGEN - Ein 20 Meter hoher Hexenbesen ragt jetzt weit über den Spaichinger Marktplatz hinaus. Jeder soll schließlich sehen: Die Funkenhexen feiern ihre Jubiläum.
Seit einem Vierteljahrhundert treiben die närrischen Gesellen in Spaichingen immer zur Fasnetszeit ihr freches Unwesen. Was vor 25 Jahren mit dem Funkenfeuer und einer Gruppe von der Spaichinger Fasnet gelangweilten Jugendlichen begonnen hat, ist längst Kult geworden.
Zum großen Fest am Samstag ist eine Bühne aufgebaut worden, auf der die närrischen Jubilare zur Freude des Publikums ihren Hexentanz aufführten. Da dem Wettergott nicht nach Fasnet zumute war, blieben die meisten Zuschauer aber unterm Dach. Dort waren sie vor dem urplötzlichen Schneegestöber geschützt und es gab wärmende Getränke. So hörten sich die Besucher im Trockenen die Ausführungen von Sprecher Christian Hoffmann an. Er erzählte die Entstehungsgeschichte der Narrenzunft Funkenhexen und über ihr Brauchtum.
Los ging es bei den Funkenhexen am 3. März 1992, als Ralf Ellenberger und Horst Fuchs zusammen mit neun Gleichgesinnten das Projekt angingen. Schon kurze Zeit später, am 12. März, fand die Gründungsversammlung statt mit 40 Interessierten. Ein Jahr später, am 5. Januar 1993, wurde der erste Fasnetsball gefeiert. Und die neue Gruppe mischte kräftig mit bei der Spaichinger Fasnet, am Schmotzigen Donnerstag. Es gab Auftritte bei den Bällen von SVS und TV, die Zunft war beim Umzug mit dabei und beteiligte sich an den Spaichinger Märkten. Im Jahr 1994 wurde das Funkenfeuer aufgebaut. Seither wird es immer am Sonntag nach der Fasnet, am sogenannten Funkensonntag, auf dem Dreifaltigkeitsberg entzündet. Auf dem großen Holzhaufen sitzt eine Strohpuppe. Die Funkenhexen führen diesen Zug der Fackelträger an und springen dann heulend und schluchzend ums Feuer, um sich wieder für ein Jahr von der Fasnet zu verabschieden.
Die Narrenzunft ist heute 350 Mitglieder stark, davon 100 aktive. Zu erkennen sind die Hexen an ihren dominierenden Farben Rot und Schwarz, was das Feuer des „Funkens“und die Dunkelheit des Winters symbolisiert. Sie tragen von Hand geschnitzte Hexenmasken mit einem roten Kopftuch und einer Mähne aus Rosshaar. Die dunkelgrüne geblümte Bluse steht für den Einzug des Frühlings.
Nach dem Hexentanz mit musikalischer Unterstützung von den Bächles Hupfern und von den KrawallaGuggis stand der eigentliche Höhepunkt an: Das Aufrichten des Hexenbesens. Zwar hatte der Himmel seine Schleusen noch immer nicht geschlossen, doch das längere AufstellSpektakel wurde von den Zuschauern bejubelt. Und natürlich wagten sich wackere Männer noch mit der Leiter hinauf, um das Logo der Narrenzunft anzubringen sowie Dekoration.
Somit ist der erste Streich des Jubiläums gelungen und dreifach „Funke-Hex“erschallte es über den Marktplatz. Weitere Fotos unter:
www.schwäbische.de/ jubiläum-funkenhexen