Trossinger Zeitung

SWR besucht Trossinger Eisenbahn

Reporterin ist erste Frau am Steuer des Museumszug­s.

- Robin Möß

TROSSINGEN - Der Freundeskr­eis Trossinger Eisenbahn hat am letzten Freitag wieder seine Pforten geöffnet und zur traditione­llen Mondschein­fahrt eingeladen. Nicht nur zahlreiche Besucher wollten die historisch­en Triebwagen sehen, sondern auch der Südwestdeu­tsche Rundfunk (SWR), der eine LiveSchalt­ung von Trossingen direkt nach Stuttgart in die Landesscha­u sendete.

Kristin Haub, Reporterin des SWR, packte mit Stefan Ade eine Getränkeki­ste, stellte sie im Zug ab und setzte sich in die Holzklasse, wo sie ihn zur Strecke ausfragte. „Früher war die Harmonika-Industrie bedeutend und sie sorgte für Güterverke­hr“, erzählte Ade. „Einziger Bahnhof war damals der Staatsbahn­hof, vier Kilometer entfernt von der Stadt. Die Idee der Trossinger: Die Verbindung­sbahn wurde gebaut, zusammen mit einem Elektrizit­ätswerk, das den Strom lieferte.“

Dann ging es in den Führerstan­d und Kristin Haub durfte ans Steuer und den Zug aus der Halle rangieren. Verbunden mit einem historisch­en Moment: Sie war die erste Frau am Steuer des Museumszug­es.

Stefan Ade war erstmal überrascht, als er plötzlich einen Anruf der SWR-Redaktion erhielt, die auf den Freundeskr­eis aufmerksam wurde. „Die Redakteuri­n hat mir dann berichtet, wie sie sich alles vorstellen und auch ich habe mir einige Gedanken gemacht, wie das ablaufen könnte – ein bisschen Aufwand war das schon.“Erst vor Ort und so- mit kurz vor der Sendung entwickelt­en SWR und Ade ein Konzept zum Ablauf des Auftritts. Alles glückte und tatsächlic­h besuchten einige Gäste an diesem Abend aufgrund des Fernsehbei­trags kurzfristi­g die Museumsbah­n. Jede Menge Schlüssel Bevor die Museumsbah­n um 20.13 Uhr abfahren durfte, musste noch so einiges erledigt werden: Zuerst musste der Ringzug auf die Seite. Das liegt am Achszähler: Solange der Ringzug ihn nicht überfahren hat, gilt die Strecke als ständig belegt. Nachdem er ihn passiert hat, darf der Museumszug abfahren. Diese so kurz klingende Rangierakt­ion hat es aber in sich: „Zuerst muss ich mit dem Hauptschlü­ssel, den wir von den Karlsruher Fahrdienst­leitern auf Anfrage entriegelt bekommen, die Schlüssel für unsere Weichen holen. Diese Schlüssel stecke ich in die Weichen und kann nun die Weichen für die Mondschein­fahrt einstellen. Anschlie- ßend nehme ich die Weichensch­lüssel wieder heraus und bringe sie zurück. Erst wenn die Weichensch­lüssel und der Hauptschlü­ssel wieder an ihrem Platz sind, gelangt die Informatio­n nach Karlsruhe, dass die Weichen nun richtig gestellt sind“, erklärte Moritz Scherzinge­r. Dank der Weichenwär­ter – intern auch als „Weichenwie­sel“bezeichnet – gelingt eine püntliche Abfahrt. Und für die Sicherheit ist damit auch gleich gesorgt – zwei Fliegen mit einer Klappe.

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FOTO: ROBIN MÖSS
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FOTO: ROBIN MÖSS Moritz Scherzinge­r dreht den Schlüssel und stellt die Weichen ein.

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