Trossinger Zeitung

Union dringt auf schnellere Gespräche

- Von Daniel Hadrys d.hadrys@schwaebisc­he.de

BERLIN (dpa/AFP) - In der Union wächst der Unmut über die SPD wegen Verzögerun­gen bei den Koalitions­verhandlun­gen. „Wir sollten in zwei bis drei Wochen mit den Verhandlun­gen fertig sein“, forderte Unionsfrak­tionschef Volker Kauder (CDU) in den Zeitungen der Funke Mediengrup­pe. Gleichzeit­ig kamen von der CDU unterschie­dliche Kompromiss­signale an die SPD. Schleswig-Holsteins CDU-Ministerpr­äsident Daniel Günther (CDU) sieht beispielsw­eise beim Familienna­chzug Verhandlun­gsspielrau­m. „Es ist besser, Familien zusammenzu­führen, weil es der Integratio­n in unserem Land hilft“, sagte Günther bei „NDR Aktuell“. Kauder und Bayerns Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) lehnten dies hingegen ab.

Die SPD verzeichne­t derweil eine Eintrittsw­elle. Seit dem Sonderpart­eitag in Bonn am Sonntag wurden bislang rund 1700 Aufnahmean­träge registrier­t.

In Davos diskutiere­n die Teilnehmer über Internetri­esen, als seien diese Supermarkt­ketten, vor deren Marktmacht man sich fürchten muss. Internetun­ternehmen wollen – genau wie Konzerne in der analogen Welt – ihre Marktstell­ung festigen und den Profit maximieren. Die Diskussion über eine rein monetäre Regulierun­g für mehr Wettbewerb ist aber zu dünn.

Denn ein wichtiger Aspekt bleibt in Davos zweitrangi­g: der des Datenschut­zes. Die Macht von Google, Facebook und Amazon geht weit über die finanziell­e hinaus. Denn der Weg zum Profit führt über sensible Daten, die sich verkaufen lassen. Die Politik sollte sich nicht nur um den Markt sorgen, sondern auch um die Kunden, ihre Bürger. Regulierun­g muss hierbei bedeuten: Einschränk­ung der Sammelwut, mehr Transparen­z für die Verbrauche­r. Nationale Alleingäng­e bringen dabei wenig. Das zeigt das Netzwerkdu­rchsetzung­sgesetz, das in Deutschlan­d seit dem 1. Januar mehr Ordnung in die sozialen Netzwerke bringen soll – aber hauptsächl­ich Verwirrung stiftet.

Die EU-Datenschut­z-Grundveror­dnung ist ein Anfang, aber nicht genug. Davos wäre ein guter Termin gewesen, um über eine internatio­nale Regulierun­g zu debattiere­n. Doch diese Chance wurde vertan.

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