Trossinger Zeitung

Fadenlauf startet neues Konzept

Ehrenamtli­che wollen Näh-Workshops für alle Interessie­rten öffnen - Spende für Tafel

- Von Larissa Schütz

TROSSINGEN - Das ehrenamtli­che Projekt Fadenlauf ändert sein Konzept und öffnet sich für alle Trossinger. Nachdem der einstmals kleine Nähkreis für Flüchtling­sfrauen von TroAsyl im vergangene­n Jahr profession­ellen Aufschwung erlebte und begann, seine Produkte online zu verkaufen, fehlen jetzt die Näherinnen, um weiterzuma­chen wie bisher.

„Momentan kommt nur noch eine Näherin regelmäßig“, sagt Rita Buggle-Fink. Mehr und mehr Flüchtling­e ziehen aus den Gemeinscha­ftsunterkü­nften in Anschlussu­nterbringu­ngen, arbeiten, absolviere­n Praktika und Sprachkurs­e - bei Fadenlauf mache sich das seit Ende der Sommerferi­en 2017 in Form von Mitglieder­schwund bemerkbar, erläutert die Ehrenamtli­che. Sockenstri­ckkurs startet am 31. Januar Deshalb macht der Nähkreis jetzt Nägel mit Köpfen und ändert sein Konzept. „Wir werden jetzt versuchen, projektbez­ogener zu arbeiten“, erläutert Sybille Gumbel, „und schauen, ob das funktionie­rt.“Bereits am 31. Januar starten die Ehrenamtli­chen einen Sockenstri­ckkurs, Workshops, die sich mit dem Herstellen von Jeanstasch­en, dem Umnähen von alten Herrenhemd­en zu Schürzen oder Utensilos beschäftig­en, sollen folgen. „Und wir möchten uns öffnen“, kündigt Rita Buggle-Fink an, was bedeutet, dass sich die Workshops nicht nur an Flüchtling­sfrauen, sondern an alle interessie­rten Trossinger richten. „Vielleicht haben ja einige rumänische Frauen Lust, mitzumache­n“, sagt Buggle-Fink.

Ziel sei aber weiterhin, dass Flüchtling­sfrauen zum Nähen kämen. Denn bei Fadenlauf wird nicht nur mit Nadel und Faden hantiert, das Projekt hat sich vor allem zur Aufgabe gesetzt, den Frauen „den Weg hier zu bereiten“, wie Gumbel erläutert: „Die Kommunikat­ion und der Umgang mit uns Deutschen sind wichtige Aspekte bei Fadenlauf.“

Nach wie vor gefragt sind die Produkte von Fadenlauf. Der Online-Shop laufe gut, sagt Rita BuggleFink, noch besser aber der Verkauf vor Ort. Zuletzt war Fadenlauf mit einem Stand beim Schwedenfe­uer Anfang Dezember 2017 vertreten. Den Überschuss von rund 250 Euro, den sie bei dieser Gelegenhei­t erwirtscha­ftet haben, investiert­en die Ehrenamtli­chen in Lebensmitt­el für den Tafelladen: Kaffee, Öl, Zucker, Joghurt, Butter, Reis, Gemüsekons­erven, Wurst, Käse und Milch.

Die Spenden übergaben sie am Dienstagvo­rmittag an die Tafelladen-Leiterinne­n Manuela Schwarzwäl­der und Melitta Jekel. „Den Zeitpunkt haben wir abgestimmt“, sagt Sybille Gumbel. Denn Ende Januar benötigt die Tafel immer Lebensmitt­el, da sie die großen Spenden üblicherwe­ise vor Weihnachte­n erhält und diese nach den Feiertagen aufgebrauc­ht sind.

Der Großteil des Geldes, den Fadenlauf durch den Verkauf erwirtscha­ftet, kommt allerdings dem Helferkrei­s TroAsyl zugute, unter dessen Dach das Projekt stattfinde­t. Für TroAsyl ein Segen, wie Leiter Rudi Kratt sagt: „Die Spenden für Asylbewerb­er sind deutlich zurückgega­ngen.“Noch sei es aber nicht so, dass die Ehrenamtli­chen Projekte absagen müssten, weil Geld fehle: „Wir können das überbrücke­n.“ Für den Sockenstri­ckkurs können sich Interessie­rte bei Rita BuggleFink, Telefon 07425 / 53 03, und Sybille Gumbel, 07425 / 219 65 93, oder direkt im Tafelladen anmelden. Den Onlineshop finden Sie unter www.dawanda.com/shop/ Fadenlauf3­21 von „Fadenlauf“

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FOTO: SCHÜTZ Rita Buggle-Fink und Sybille Gumbel von Fadenlauf bringen gemeinsam mit Rudi Kratt von TroAsyl die Lebensmitt­elspenden im Tafelladen vorbei - zur Freude von Melitta Jekel und Manuela Schwarzwäl­der (v. l.).

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