Ohne Hindernisse in die Gemeindehalle
Viele öffentliche Gebäude in Rietheim-Weilheim sind barrierefrei, Ringzughaltestelle nicht
RIETHEIM-WEILHEIM - Die Gemeinde Rietheim-Weilheim hat in den vergangenen Jahren bei vielen Modernisierungsmaßnahmen die Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden berücksichtigt. Große Hindernisse gibt es an der Ringzughaltestelle in Rietheim.
Der Bürgermeister von RietheimWeilheim Jochen Arno findet, dass „wir in der Vergangenheit unser Möglichstes getan haben, um die Barrierefreiheit in unserer Gemeinde zu verbessern“. Viele öffentliche Gebäude wurden bereits behindertengerecht umgebaut. Dazu zählen neben den beiden Mehrzweckhallen, die Gemeindehalle in Rietheim. Dort ist ein ebenerdiger und breiter Eingang ohne Türschwelle installiert. Genauso verhält es sich im Ortsteil Weilheim mit der Jahnhalle.
Der evangelische Kindergarten in Rietheim ist ebenso barrierefrei. Mit dem Bau der neuen Aussegnungshalle in Rietheim wurde dort eine behindertengerechte Toilette eingebaut. Die Grundschule ist durch den Einbau und die Unterhaltung eines Fahrstuhles ebenfalls seit vielen Jahren barrierefrei. Das Rathaus hat bereits seit dem Bau im Jahre 1987 sowohl im Erdgeschoss als auch im Obergeschoss eine behindertengerechte Zugangsmöglichkeit.
Mit dem neuen Bürgerbüro soll die Barrierefreiheit nochmals verbessert werden, indem sich die Hauptanlaufstelle für die meisten Anliegen im Erdgeschoss befindet. „Direkt vor dem Bürgerbüro wird es auch noch einen speziell ausgewiesenen Behindertenparkplatz geben, sodass der Weg zum Bürgerbüro sehr kurz und ebenerdig sein wird“, beschreibt Arno die Situation.
Der Bürgermeister weiß aber auch, dass es in seiner Gemeinde zu Situationen kommt, die behinderte Menschen oder Senioren mit Rollatoren vor große Probleme stellt. „Wir haben eine sehr gravierende Engstelle, derer wir uns seit längerem bewusst sind. Es handelt sich hierbei um die Ringzughaltestelle in unserem Ortsteil Rietheim“, sagt der Bürgermeister.
Steigen Fahrgäste aus dem Zug aus, gelangen sie zwar vom Bahnsteig noch ohne Hindernisse in die Unterführung, doch dann geht es über die auf beiden Seiten vorhandenen Treppenanlagen nicht mehr weiter. Hier wurden beim Bau der Ringzughaltestelle auf den beiden Treppen lediglich zwei Schienen angebracht, die einem Rollstuhlfahrer aber wenig nützen.
Es seien auch schon Angebote für Treppenlifte eingeholt. Allerdings sei diese Lösung nicht zufriedenstellend gewesen. „Eine wirkliche Abhilfe könnte nur eine Liftanlage schaffen, die aber verständlicherweise in der Umsetzung sehr teuer ist“, meint der Bürgermeister.
Im Zusammenhang von Straßensanierungsmaßnahmen gab es immer wieder Bordsteinabsenkungen, damit das Überqueren von Straßen mit Rollatoren oder Rollstühlen einfach wird. „Auch hier gibt es sicherlich noch einiges zu tun“, so Arno abschließend. Sieglinde Latuske, Einsatzleiterin von der Nachbarschaftshilfe Rietheim-Weilheim, bekommt von Senioren häufiger mit, wo es in der Gemeinde in Sachen Barrierefreiheit klemmt. Positiv erwähnt sie die Kreissparkasse und die Bäckerei in Rietheim, die katholische Kirche in Weilheim und das Rathaus. „Wenn jemand Essen gehen möchte in den Gasthäusern, sieht es aber schlecht aus mit der Barrierefreiheit – und das in beiden Ortsteilen“, findet sie.