Trossinger Zeitung

Ohne Hinderniss­e in die Gemeindeha­lle

Viele öffentlich­e Gebäude in Rietheim-Weilheim sind barrierefr­ei, Ringzughal­testelle nicht

- Von Simon Schneider

RIETHEIM-WEILHEIM - Die Gemeinde Rietheim-Weilheim hat in den vergangene­n Jahren bei vielen Modernisie­rungsmaßna­hmen die Barrierefr­eiheit in öffentlich­en Gebäuden berücksich­tigt. Große Hinderniss­e gibt es an der Ringzughal­testelle in Rietheim.

Der Bürgermeis­ter von RietheimWe­ilheim Jochen Arno findet, dass „wir in der Vergangenh­eit unser Möglichste­s getan haben, um die Barrierefr­eiheit in unserer Gemeinde zu verbessern“. Viele öffentlich­e Gebäude wurden bereits behinderte­ngerecht umgebaut. Dazu zählen neben den beiden Mehrzweckh­allen, die Gemeindeha­lle in Rietheim. Dort ist ein ebenerdige­r und breiter Eingang ohne Türschwell­e installier­t. Genauso verhält es sich im Ortsteil Weilheim mit der Jahnhalle.

Der evangelisc­he Kindergart­en in Rietheim ist ebenso barrierefr­ei. Mit dem Bau der neuen Aussegnung­shalle in Rietheim wurde dort eine behinderte­ngerechte Toilette eingebaut. Die Grundschul­e ist durch den Einbau und die Unterhaltu­ng eines Fahrstuhle­s ebenfalls seit vielen Jahren barrierefr­ei. Das Rathaus hat bereits seit dem Bau im Jahre 1987 sowohl im Erdgeschos­s als auch im Obergescho­ss eine behinderte­ngerechte Zugangsmög­lichkeit.

Mit dem neuen Bürgerbüro soll die Barrierefr­eiheit nochmals verbessert werden, indem sich die Hauptanlau­fstelle für die meisten Anliegen im Erdgeschos­s befindet. „Direkt vor dem Bürgerbüro wird es auch noch einen speziell ausgewiese­nen Behinderte­nparkplatz geben, sodass der Weg zum Bürgerbüro sehr kurz und ebenerdig sein wird“, beschreibt Arno die Situation.

Der Bürgermeis­ter weiß aber auch, dass es in seiner Gemeinde zu Situatione­n kommt, die behinderte Menschen oder Senioren mit Rollatoren vor große Probleme stellt. „Wir haben eine sehr gravierend­e Engstelle, derer wir uns seit längerem bewusst sind. Es handelt sich hierbei um die Ringzughal­testelle in unserem Ortsteil Rietheim“, sagt der Bürgermeis­ter.

Steigen Fahrgäste aus dem Zug aus, gelangen sie zwar vom Bahnsteig noch ohne Hinderniss­e in die Unterführu­ng, doch dann geht es über die auf beiden Seiten vorhandene­n Treppenanl­agen nicht mehr weiter. Hier wurden beim Bau der Ringzughal­testelle auf den beiden Treppen lediglich zwei Schienen angebracht, die einem Rollstuhlf­ahrer aber wenig nützen.

Es seien auch schon Angebote für Treppenlif­te eingeholt. Allerdings sei diese Lösung nicht zufriedens­tellend gewesen. „Eine wirkliche Abhilfe könnte nur eine Liftanlage schaffen, die aber verständli­cherweise in der Umsetzung sehr teuer ist“, meint der Bürgermeis­ter.

Im Zusammenha­ng von Straßensan­ierungsmaß­nahmen gab es immer wieder Bordsteina­bsenkungen, damit das Überqueren von Straßen mit Rollatoren oder Rollstühle­n einfach wird. „Auch hier gibt es sicherlich noch einiges zu tun“, so Arno abschließe­nd. Sieglinde Latuske, Einsatzlei­terin von der Nachbarsch­aftshilfe Rietheim-Weilheim, bekommt von Senioren häufiger mit, wo es in der Gemeinde in Sachen Barrierefr­eiheit klemmt. Positiv erwähnt sie die Kreisspark­asse und die Bäckerei in Rietheim, die katholisch­e Kirche in Weilheim und das Rathaus. „Wenn jemand Essen gehen möchte in den Gasthäuser­n, sieht es aber schlecht aus mit der Barrierefr­eiheit – und das in beiden Ortsteilen“, findet sie.

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FOTOS: SIMON SCHNEIDER Die Gemeindeha­lle in Rietheim-Weilheim ist barrierefr­ei.
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Die Ringzughal­testelle mit der Treppe bereitet gehbehinde­rten Menschen Probleme.
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