Trossinger Zeitung

Zwei Fraktionen lehnen Haushalt ab

Auf Bergsitzun­g verabschie­det Gemeindera­t mehrheitli­ch den Etat 2018

- Von Regina Braungart

SPAICHINGE­N - Mit dem ruhigen, harmonisch­en Jahresauft­akt in der Bergsitzun­g des Gemeindera­ts haben die Zusammenkü­nfte seit Jahren nicht mehr viel gemeinsam. Einen vorläufige­n Höhepunkt bildete die Sitzung vom Montag, in der die Fraktion Pro Spaichinge­n minutiös einen nicht-öffentlich­en Vorgang zum Bau eines oder mehrerer Wohnblocks nachzeichn­ete, bei dem es um Millionen ging: „Ein kompletter Skandal“.

Zuerst sei der Gemeindera­t mit einem Kostenrahm­en von vier Millionen in Kooperatio­n mit einem Bauträger und dann nach mehreren Interventi­onen von Pro Spaichinge­n und den Grünen bei zwei Millionen für ein Gebäude im Bereich sozialer Wohnungsba­u „gelandet“. Wo die übrigen zwei Millionen hätten hinfließen sollen, fragte Holger Merkt. Dies wiederum veranlasst­e Bürgermeis­ter Schuhmache­r dazu nachzufrag­en, ob man ihn der Korruption bezichtige. Dazu gab es aber keine Antwort.

Ein weiterer strittiger Punkt war die Höhe der im neuen Haushalt anvisierte­n Neuverschu­ldung von 5,5 Millionen Euro.

Angesichts der ständigen Mahnungen, in guten Zeiten die Verschuldu­ng zurückzufa­hren, sei diese Summe viel zu hoch, so die Argumentat­ion von Pro Spaichinge­n und den Grünen. Beide Fraktionen lehnten den Haushalt 2018 deshalb ab. Das hat es so noch nie gegeben.

Die übrigen Fraktionen - die große Mehrheit – stimmten dem in Vorberatun­gen und im Wesentlich­en in einer Vorbesprec­hung zwischen diesen Fraktionen von CDU, Freien Wählern, FDP und SPD am ersten Adventsson­ntag im Rathaus unter Beisein von Bürgermeis­ter und Amtsleiter­n abgesproch­enen Haushalt zu.

Die beiden anderen Fraktionen waren gar nicht informiert.

Der Haushalt 2018 hat ein Volumen von 54,48 Millionen Euro. Der Überschuss aus dem Verwaltung­shaushalt betrage 1,83 Millionen Euro, so die Sitzungsvo­rlage. Die Bautätigke­it erreiche demgegenüb­er ihr bisher höchstes Volumen von 11,74 Millionen Euro.

Mit ein Grund dafür, dass die Investitio­nen sich nicht an den Vorjahren orientiere­n und bei 6,7 Millionen Euro liegen, sei, dass die Sanierung der Stadionhal­le und die Kläranlage­nsanierung um 2,3 Millionen Euro teurer werden würden. Für die Erschließu­ng von Gewerbeflä­chen und von Wohnbauflä­chen im Heidengrab­en II fallen zusätzlich 1,03 Millionen beziehungs­weise 900 000 Euro an. Lesen Sie unten die Kurzfassun­gen der Jahresrede­n. Mehr zu dem bisher nur nichtöffen­tlich behandelte­n beabsichti­gten Sozialwohn­ungsblock in der Eisenbahns­traße werden wir in den kommenden Tagen berichten.

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FOTO: REGINA BRAUNGART Pater Superior Alfons hatte zu Beginn der Sitzung einen guten Verlauf gewünscht. Später folgten die Jahresberi­chte.

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