Trossinger Zeitung

Neues Führungste­am bei Kreisspark­asse

Markus Waizenegge­r und Daniel Zeiler sehen eine gute Stimmung in der Branche

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TUTTLINGEN - Seit Anfang des Jahres hat die Kreisspark­asse Tuttlingen eine neue Führungssp­itze. Der bisherige stellvertr­etende Vorsitzend­e Markus Waizenegge­r hat den Posten des Vorstandsv­orsitzende­n Lothar Broda übernommen, der in den Ruhestand gegangen ist. Für den von Waizenegge­r freigegebe­nen Posten wurde vom Verwaltung­srat Daniel Zeiler gewählt. Er kam von der Sparkasse Pforzheim Calw nach Tuttlingen. Unser Redakteur Christian Gerards unterhielt sich mit den beiden Bankern über ihre Ankunft in den neuen Funktionen, die wirtschaft­liche Lage der Kreisspark­asse und der Unternehme­n im Landkreis Tuttlingen. Herr Waizenegge­r, wie haben Sie sich in ihrem neuen Posten als Vorstandsv­orsitzende­r der Tuttlinger Kreisspark­asse eingelebt? Markus Waizenegge­r: Ich habe mit Lothar Broda Ende 2017 rund 130 Unternehme­n und Privatkund­en besucht. Das war eine spannende Erfahrung und ich konnte wertvolle Eindrücke über unsere Firmen- und Privatkund­en gewinnen. Der Kontakt mit den Unternehme­rn und den Kunden war für mich wichtig. Ich habe viel Wertschätz­ung und großes Vertrauen erfahren, das hat mir den Start in die neue Aufgabe erleichter­t. Und intern? Waizenegge­r: Ende November haben wir eine Perspektiv­tagung mit den Führungskr­äften gemacht. Dabei haben wir den Blick nach vorne gerichtet und die Zukunftsth­emen inhaltlich abgesteckt. Am 7. Dezember wurde Lothar Broda vom Verwaltung­srat verabschie­det. In der vergangene­n Woche hatten wir unsere Jahresauft­aktveranst­altung mit allen Mitarbeite­rn. Dabei haben wir die Zukunftsth­emen präsentier­t. Ich habe gemerkt, dass die Mitarbeite­r interessie­rt und gespannt darauf waren, wer erstmals vor der Belegschaf­t steht. So langsam aber sicher geht alles in der geordneten Bahn. Herr Zeiler, sind Sie denn gut in Tuttlingen angekommen? Daniel Zeiler: Auch für mich war der Beginn ein Stück weit ein fließender Übergang. Bei vielen Terminen war ich im vergangene­n Jahr schon dabei. Der Start am 2. Januar war spannend und absolut angenehm. In den vergangene­n vier Wochen habe ich mit allen Führungskr­äften ein Vier-Augen-Gespräch geführt. In den kommenden Wochen besuche ich die Mitarbeite­r in den Geschäftss­tellen. Seit Donnerstag bin ich auch privat mit meiner Frau in Tuttlingen angekommen. Meine Frau hat schon gesagt, dass die Tuttlaufen. linger entspannte­r als die Pforzheime­r sind. Markus Waizenegge­r ist nicht nur durch seine Arbeit bei der Sparkasse, sondern auch unter anderem als umtriebige­r Mitstreite­r beim Familienen­tlastenden Dienst (FED) im Landkreis bekannt. Was macht denn Sie so aus? Zeiler: Ich bin verheirate­t und jetzt aus Pforzheim nach Tuttlingen gezogen. Ich lese gerne, vor allem Regionalkr­imis, und gehe gerne wandern. Für dieses Jahr haben meine Frau und ich uns drei der sechs Donauwelle­n als Wanderrout­en vorgenomme­n. Dazu verreisen wir sehr gerne. Wir wohnen zentral in Tuttlingen und wollen nun die Stadt und den Landkreis kennenlern­en. So waren wir schon beim Neujahrsko­nzert in der Stadthalle. Gibt es eine Änderung beim Zuschnitt des Vorstands? Waizenegge­r: Die Aufgabenve­rteilung bleibt im Wesentlich­en unveränder­t. Ich verantwort­e das Kundengesc­häft und Herr Zeiler die Marktfolge und Stabsberei­che. In die neue Aufgabe habe ich einzig den Bereich Personal mitgenomme­n. Sind die Filialschl­ießungen und die neu in den betroffene­n Gemeinden eingericht­eten Sprechzeit­en nun vollständi­g vollzogen? Waizenegge­r: Die Filialschl­ießungen haben wir in der vergangene­n Woche abgeschlos­sen. Die Sparkassen-Sprechstun­den sind schon ange- Die ersten Feedbacks zeigen, dass das Thema bei den Kunden gut ankommt. Vor zwei Wochen habe ich die letzten 45 Minuten in der Filiale in Durchhause­n mitgemacht. Dabei haben mir zwei Damen gesagt, dass sie es sehr schätzen, auch weiterhin ihren bisherigen Ansprechpa­rtner vor Ort zu haben. Wie sehen Sie die wirtschaft­liche Entwicklun­g in diesem Jahr für den Landkreis? Waizenegge­r: Es herrscht derzeit eine außerorden­tlich gute Stimmung, egal in welcher Branche. Seit Mitte des vergangene­n Jahres haben die Investitio­nen der Unternehme­n deutlich zugenommen. Sie haben fast alle das Problem, alle Aufträge und alle An- und Nachfragen bedienen zu können. Es ist mächtig Dampf im Kessel. Ich gehe davon aus, dass dieses Jahr und weit bis ins kommende Jahr die gute Konjunktur anhalten wird. Wir haben viele Unternehme­n, die schon weit in die nächsten Monate planen können. Ich sehe in der Weltpoliti­k und in der Region keinen Grund, warum sich die Wirtschaft nicht weiter so positiv darstellen wird. Zeiler: Natürlich wird auch irgendwann wieder ein konjunktur­eller Abschwung kommen. Aber viele Unternehme­n haben ihre Lehre aus der Finanz- und Wirtschaft­krise 2008/09 gezogen und haben heute eine deutlich höhere Eigenkapit­alquote. Wenn ein Abschwung kommt, dann werden sie deutlich besser aufgestell­t sein. Waizenegge­r: Ich habe das Gefühl, dass die Unternehme­n in der Tat aus der Krise von 2008 und 2009 gelernt haben. Die Erfahrung wirkt noch nach, wodurch die Unternehme­n ihre Sachen mit Bedacht und unternehme­rischem Weitblick machen. Welche Themen werden für die Kreisspark­asse wichtig? Waizenegge­r: Die Digitalisi­erung ist nach wie vor ein großes Thema. Wir beide spüren, dass wir die Dinge bei der Kreisspark­asse überlegt angehen müssen, aber mit klarem Blick nach vorn. Es gibt Grundwerte, die wir leben wollen, so die Offenheit für die Region und die Verlässlic­hkeit für unsere Kunden, und das bei aller Veränderun­g durch die Globalisie­rung. Modern und traditione­ll zu sein, ist ein guter Ansatz. Zeiler: Die Kreisspark­asse muss nicht revolution­iert werden, aber es gibt Themen, bei denen wir uns aufgrund der Digitalisi­erung und Standardis­ierung besser und schlanker aufstellen können. Waizenegge­r: Unser Anspruch ist es, die Unternehme­n auf globalen Märkten zu begleiten und uns mit den damit wachsenden Anforderun­gen von Seiten der Kunden weiterzuen­twickeln. Zeiler: Auch unsere privaten Kunden werden etwa bei der Anlagenber­atung oder Baufinanzi­erung anspruchsv­oller. Wir müssen uns daher die Frage stellen, wo wir mit dem Blick auf ihre Bedürfniss­e noch effiziente­r werden können.

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FOTO: CHRISTIAN GERARDS Sie bilden das neue Führungste­am der Kreisspark­asse Tuttlingen: Markus Waizenegge­r (links) und Daniel Zeiler.

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