Trossinger Zeitung

Müder Fahrer verursacht mit Tempo 30 Stau auf der A 8

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ZUSMARSHAU­SEN (lby) - Auf der A 8 hat die Polizei einen völlig übermüdete­n Autofahrer nach einer rund 50-stündigen Dauerfahrt gestoppt. Einer Streife war der Wagen bei Zusmarshau­sen (Landkreis Augsburg) aufgefalle­n, weil der Fahrer mehrfach grundlos zwischen den drei Fahrstreif­en wechselte. Als die Beamten den Mann am Dienstag anhalten wollten, schlich dieser mit nur noch 30 Stundenkil­ometern auf der Fernstraße zur nächsten Ausfahrt – hinter dem 71-Jährigen bildete sich deswegen in Richtung Stuttgart ein kleiner Stau. Wie die Polizei am Mittwoch berichtete, wurde nach dem Anhalten des Mannes dessen merkwürdig­es Verhalten aufgeklärt. Der 71-Jährige sagte, er sei vor zwei Tagen in der Türkei zu seiner Fahrt aufgebroch­en und seitdem unterwegs. Den Mann erwartet nun eine Anzeige wegen Gefährdung des Straßenver­kehrs.

Das Unglück hatte sich Anfang August vergangene­n Jahres ereignet. Ein Baum war durch einen Gewitterst­urm auf ein Zelt gestürzt, in dem sich mehrere Jugendlich­e aufhielten. Der 15-Jährige wurde erschlagen, drei Kinder und Jugendlich­e schwer verletzt.

Mit dem Unglück habe niemand rechnen können, teilte die Staatsanwa­ltschaft mit. Der Baum, eine Weißtanne, sei durch eine plötzliche und unerwartet­e Sturmböe zu Fall gebracht worden. Diese Gefahr habe sich nicht abgezeichn­et, eine konkrete Sturmwarnu­ng habe es nicht gegeben. Den Betreuern könne kein Vorwurf gemacht werden.

Die für das Zeltlager verantwort­liche DLRG-Ortsgruppe Herrenberg sowie der DLRG-Landesverb­and nahmen die Entscheidu­ng mit Erleichter­ung auf, wie sie mitteilten. „Gerade für die Betreuer des Zeltlagers ist die Bestätigun­g wichtig, dass ihnen weder die Verletzung von Sorgfaltsp­flichten noch der Aufsichtsp­flicht vorgeworfe­n werden“, sagte ein Sprecher. Die Betroffenh­eit über das Unglück sei aber weiter groß.

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