Trossinger Zeitung

Stadt will Ideen für Stückgutha­lle sammeln

Gemeindera­t diskutiert über Gebäude - Veränderun­gssperre schützt Halle nicht vor eventuelle­m Abriss

- Von Larissa Schütz

TROSSINGEN - Was geschieht mit der Stückgutha­lle am Trossinger Bahnhof, wenn die Stadtwerke sie verkaufen? Nachdem sich bereits zahlreiche historisch versierte Trossinger für den Erhalt der Halle am jetzigen Standort ausgesproc­hen haben (wir haben berichtet), wiederholt­e CDU-Stadtrat Jürgen Vosseler ihre Argumente in der Gemeindera­tssitzung am Montagaben­d nochmals.

„Die Güterhalle berührt die Trossinger“, zog Vosseler sein Fazit. „Sie gehört auch nicht ins Freilichtm­useum nach Neuhausen ob Eck. Wir haben jetzt ja zwei Jahre Zeit, uns eine Lösung für die Halle zu überlegen.“Damit bezog sich Vosseler auf die vom Gemeindera­t am Montag erlassenen Veränderun­gssperre (wir haben berichtet), die grundlegen­de bauliche Veränderun­gen in der Oberen Hauptstraß­e in den nächsten zwei Jahren verbietet.

Dieser Hoffnung machte Bürgermeis­ter Clemens Maier allerdings einen Strich durch die Rechnung: „Die Veränderun­gssperre bedeutet nicht, dass gar nichts verändert werden darf“, sagte er. Stattdesse­n bedürfen bauliche Veränderun­gen, die normalerwe­ise zulässig sind, jetzt einer Genehmigun­g und werden speziell geprüft. Die Stadt könnte einen Abriss der Stückgutha­lle also durchaus genehmigen.

Maier wies zudem darauf hin, dass immer klar gewesen sei, dass die Stadtwerke die Stückgutha­lle im Rahmen der Finanzieru­ng des Neubaus verkaufen würden. „Und den Stadtwerke­n ist es zunächst egal, an wen sie verkaufen.“Die Entscheidu­ng darüber falle dann im Aufsichtsr­at der Stadtwerke, dem auch mehrere Gemeinderä­te angehören. Klarheit darüber, was mit dem bisherigen Verwaltung­sgebäude der Stadtwerke geschieht, musste sich erstmal Markus Santo (Freie Wähler) verschaffe­n: Auch dieses wird verkauft.

Der Bürgermeis­ter schlug vor, in den kommenden Wochen Ideen zu sammeln, wie die Stückgutha­lle umgenutzt werden könnte. „Wenn es eine tragfähige Idee für eine sinnvolle Nutzung gibt, wäre das die optimale Lösung.“Schlecht reden solle man eine eventuelle Translozie­rung der Halle ins Freilichtm­useum aber nicht generell, so Maier.

In dieser Hinsicht erhielt er Rückendeck­ung von Susanne Reinhardt-Klotz (Offene Grüne Liste). „Die Halle würde meiner Ansicht nach durchaus nach Neuhausen passen“, sagte sie. Dass ein Investor bereit wäre, Geld in Dämmung, Heizung und Infrastruk­tur der Halle zu stecken, bezweifelt­e sie: „Das wird sehr, sehr teuer.“

Zunächst einmal solle aber keine Möglichkei­t verdammt werden, weder Umnutzung noch Translozie­rung, sagte Willy Walter (FDP): „Wir sollten offen mit der Sache umgehen. Worst Case wäre der Abriss.“

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