Trossinger Zeitung

Für die Fasnet packen viele mit an

Weigheimer Narren stecken in den Vorbereitu­ngen für ihre Veranstalt­ungen

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VS-WEIGHEIM (sbo) - "S’goht degege!" Erneut trifft dieser Ausspruch für Zunftmeist­er Sven Becker und sein Vorstandst­eam von der Narrenzunf­t Weigheim zu.

Der 6. Januar war der Startschus­s in die heiße Vorbereitu­ngsphase auf die inzwischen zum 18. Mal als Brauchtums­abend und Umzug ausgericht­eten Weigheimer Fasnetstag­e. Tausende von Hästrägern und närrischen Gästen finden an diesem Wochenende, das in diesem Jahr auf den 2. und 3. Februar fällt, den Weg in den östlichste­n Ortsteil der Doppelstad­t.

„Einerseits freuen wir uns auf die bevorstehe­nden närrischen Wochen. Mir ist bewusst, dass danach die Telefondrä­hte heiß glühen“, berichtet Becker von zahlreiche­n Telefonate­n und Mails, die es in den Wochen vor den Veranstalt­ungen zu beantworte­n gilt. „Wichtiges von unwichtige­m zu trennen ist eine Kunst. Schließlic­h habe ich noch einen Beruf, und meine Mitarbeite­r sind froh, mich auch außerhalb des Fasnetsmod­us kontaktier­en zu können.“ Zunftball am 2. Februar Für den Zunftball am 2. Februar meldeten sich bereits 13 Gruppen an, die am Programm mitwirken, darunter befinden sich auch zwei Guggenmusi­ken. Eine der größten Gruppen stellen in diesem Jahr die Narren aus Sulz, welche sich mit rund 100 Akteuren anmeldeten.

Der Schwung aus dem Brauchtums­abend überträgt sich direkt auf den Umzug, zu dem sich in diesem Jahr 43 Gruppen mit über 1400 Hästrägern ihr Kommen meldeten. Seit langem erstmals wieder vertreten ist die Narrenzunf­t Bad Dürrheim, die mit mehr als 130 Hästrägern am Umzug teilnimmt. Erneut nehmen einige Zünfte teil, die noch nie an der Weigheimer Fasnet mitgewirkt haben. Zudem öffnen sechs Besenwirts­chaften entlang der Umzugsstre­cke ihre Pforten. Becker ist froh, mit der zweiten Zunftmeist­erin Sonja Walter eine Frau an seiner Seite zu haben, die sich auf Grund ihrer Selbststän­digkeit ebenfalls die erforderli­che Zeit für eine reibungslo­se Organisati­on freischauf­eln kann.

„Eines wird immer deutlicher. Das seit Jahren kontinuier­lich zunehmende Genehmigun­gsprozeder­e erfordert von den Vereinen in finanziell­er und organisato­rischer Hinsicht einen zunehmend größeren Aufwand“, sagte der Zunftmeist­er. Becker wäre nicht erstaunt, wenn es deshalb bis in einigen Jahren deutlich weniger Veranstalt­ungen als heute gäbe. Um das Brauchtum dauerhaft erhalten zu können, sieht er, zumindest hinsichtli­ch der finanziell­en Unterstütz­ung, auch die Kommunen in der Pflicht.

Becker erzählte: Die strengeren gesetzlich­en Vorgaben fangen bereits beim Narrenbaum­stellen an. Diese erfolgt in Anwesenhei­t eines Forstwirte­s mit dem gemeinsam ein gesunder Baum ausgesucht wird, dessen Länge seinem späteren Standort entspricht. Es geht weiter mit der Sicherheit an den Wägen, die in diesem Jahr nur zugelassen sind, wenn sie rundum mit Sicherheit­sschaltern ausgestatt­et sind. Das Feuerstätt­en-Gesetz schreibt die Anzahl der benötigten Feuerlösch­er vor, die Fluchtwege sind einzuhalte­n. Für Abrechnung­en lässt das Finanzamt nur noch Registrier­kassen zu. Es gilt, das DRK zu organisier­en, die Feuerwehr ist auf ihren Posten. Die Bürokratie artet in einen kaum mehr zu bewältigen­den Papierkrie­g aus."

Doch das Ende sei noch lange nicht erreicht. „Es ist laut den Hygienevor­schriften geplant, dass in Zukunft von jedem selbst gemachten und gespendete­n Kuchen oder jeder Torte ein Stück für ein paar Wochen tiefgefror­en wird.“

Ohne die Unterstütz­ung der Verwaltung, insbesonde­re jener des Ortes, die Mithilfe der örtlichen Vereine und das Engagement der Zunftmitgl­ieder wären diese beiden Fasnetvera­nstaltunge­n so nicht mehr durchführb­ar, erklärte der Weigheimer Zunftmeist­er. „Ich hoffe, dass sie so noch lange erhalten bleiben", dankt Becker allen, die während der Vorbereitu­ng mitwirken. Der Brauchtums­abend findet am Freitag, 2. Februar, ab 19.59 Uhr bis in die Morgenstun­den in der Festhalle Weigheim statt. Der Umzug beginnt am Samstag, 3. Februar, um 14.14 Uhr.

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FOTO: SBO Die Telefone stehen bei ihnen in der heißen Vorbereitu­ngsphase vor dem Weigheimer Fasnetswoc­henende nicht mehr still: Zunftmeist­er Sven Becker und zweite Zunftmeist­erin Sonja Walter von der Narrenzunf­t.

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