Auch Neubaustrecke Wendlingen-Ulm wird teurer und verzögert sich um ein Jahr
BERLIN/STUTTGART (dpa) - Nachdem das Bahnprojekt Stuttgart 21 immer mehr Geld verschlingt – nach jüngster Kalkulation steigen die Kosten auf bis zu 8,2 Milliarden Euro – beschloss der Aufsichtsrat des bundeseigenen Unternehmens am Freitag einen entsprechenden Kostenrahmen. Die Bahn geht nun von 7,7 Milliarden Euro Kosten aus. Zusätzlich ist ein Finanzpuffer von 495 Millionen Euro für „unvorhergesehene Ereignisse“eingeplant. Außerdem wurde der Zeitplan nochmals korrigiert: Der unterirdische Durchgangsbahnhof mit seinen Anschlussstrecken soll nun bis 2025 betriebsbereit sein. Bislang lag der Kostenrahmen bei 6,5 Milliarden Euro und der offizielle Eröffnungstermin war Ende 2021.
Auch die mit Stuttgart 21 zusammenhängende Neubaustrecke Wendlingen-Ulm wird teurer. Die
500 Arztpraxen sind im Südwesten unbesetzt
BADEN-BADEN (lsw) - Der Hausärztemangel im Südwesten bereitet der Kassenärztlichen Vereinigung zunehmend Sorgen. „Im Land haben wir im Moment 500 Praxen, die besetzt werden könnten, wenn wir denn Ärzte hätten. Und wir haben 1260 Ärzte, die älter als 65 sind und verzweifelt Nachfolger suchen“, sagte Vizechef Johannes Fechner am Freitag dem SWR in BadenBaden. Den Universitäten warf Fechner vor, die Allgemeinmedizin als „Königsdisziplin in der Medizin“lange vernachlässigt zu haben. Sie hätten es versäumt, dieses Berufsbild als hochqualifiziert darzustellen. „Es ist eher beliebt, Kardiologe oder Orthopäde zu werden.“ neue Kostenprognose sieht 3,7 Milliarden statt bisher 3,26 Milliarden Euro vor. Die Fertigstellung verschiebt sich um ein Jahr auf 2022.
Grundlage der Beschlüsse war ein Gutachten der Gesellschaften PwC und Emch+Berger, hieß es in einer Stellungnahme des Aufsichtsrats nach einer Sondersitzung. Der BahnVorstand habe „glaubhaft dargelegt, dass die Fortführung des Projekts Stuttgart 21 wirtschaftlicher ist als ein Abbruch“. Hintergrund der Neukalkulation sind unter anderem gestiegene Baupreise sowie Probleme mit dem Baugrund und der Wunsch des Vorstands, Finanzpuffer für mögliche weitere Risiken vorzuhalten. Ursprünglich sollten der neue Stuttgarter Hauptbahnhof und die Zufahrtsstraßen 4,5 Milliarden Euro kosten. Wer für die Mehrausgaben aufkommt, ist ungeklärt.
„Harter Kurs“gegen Problemjugendliche
MANNHEIM (lsw) - Mit Aufenthaltsverboten und Rückführungen will die Stadt Mannheim das Problem jugendlicher Straftäter aus Nordafrika lösen. Das beschlossen Vertreter der nordbadischen Kommune und der Landesregierung am Freitag in Mannheim. Das Sozialministerium sowie das Innen- und das Justizministerium kündigten einen „harten Kurs“gegen straffällige unbegleitete minderjährige Ausländer (UMA) an. So sollen Jugendliche, die im Verantwortungsbereich anderer Kommunen sind, „schnell und konsequent“aus Mannheim zurückgeführt werden. Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) sprach von einem wichtigen Signal. Kurz hatte in einem Brief an Innenminister Thomas Strobl (CDU) 2017 die Unterstützung des Landes gefordert. Seit 2015 falle eine Gruppe durch „hohe kriminelle Energie“auf. Am Freitag wurde zudem bekannt, dass BadenWürttemberg 2017 weniger Flüchtlinge abgeschoben hat als im Jahr zuvor. 3450 Menschen mussten das Land verlassen, wie Strobl am Freitag in Stuttgart mitteilte. 2016 hatte die Zahl bei 3638 Abschiebungen gelegen. In den Kosovo wurden den Angaben zufolge 850 Menschen abgeschoben. Es folgten Albanien mit 425, Serbien (419), Mazedonien (381) und Italien mit 312. Sechs sogenannte Gefährder wurden nach Tunesien, Algerien, Marokko und Libanon abgeschoben.
Polizei warnt Senioren vor Betrügern
NÜRTINGEN (lsw) - Eine 79-Jährige aus Nürtingen (Kreis Esslingen) ist mit einem Trick um mehrere Zehntausend Euro betrogen worden. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, hatten die Täter am Donnerstag bei der Seniorin angerufen und sie vor Einbrechern gewarnt. Sie überredeten die Frau, ihre Wertsachen angeblichen Polizeibeamten zu übergeben. Das diese keine waren, ist der Frau erst am Freitag aufgefallen. Immer wieder geben sich in Nürtingen und Umgebung Betrüger als Polizeibeamte, Staatsanwälte oder Banker aus und bringen so vorwiegend Senioren um ihr Geld. Laut der Polizei Reutlingen gab es seit Jahresbeginn mehr als 200 solcher Anrufe.