Künstlerische Qualität fehlt
Zum Artikel „Hauptsache politisch korrekt“(25.1.): Bei Gedichten, überhaupt bei Literatur, ist nicht die Hauptsache, dass sie „politisch korrekt“zu sein haben. Eine solche (An-)Forderung würde radikal, ohne Augenmaß angewandt tatsächlich die weit wichtigere künstlerische Freiheit gefährden, ja zerstören, eine für deren Überleben notwendige Auseinandersetzung verhindern.
Eugen Gomringers künstlerisch längst überholte „Konkrete Poesie“zudem in Spanisch (und so für nur wenige verständlich) ist zwar weder chauvinistisch-sexistisch noch politisch inkorrekt. Der Text eignet sich jedoch deshalb nicht zur Veröffentlichung (und schon gar nicht ohne jeglichen Bildungsbezug als Aufschrift einer Hochschule), weil es ihm eindeutig an künstlerischer Qualität fehlt.
Wir können uns eine eingehende und womöglich langweilige Textanalyse sparen: Ein sogenanntes Gedicht aus lediglich sechs sich ständig wiederholenden Wörtern ganz ohne Reime und erkennbare Rhythmik disqualifiziert sich selbst, wenn sein eher einfallsloser Verfasser uns eines dieser Wörter dreimal in Folge förmlich einhämmert („flores“/ „Blumen“).
Insofern legt der Akademische Senat der Hochschule tatsächlich „ein klares Bekenntnis zur Kunst“ab. Fred Maurer, Aalen Liebe Leserinnen, liebe Leser, Schwäbische Zeitung Karlstraße 16 88212 Ravensburg Fax-Nr. 0751 / 295599-1499 Leserbriefe@schwaebische-zeitung.de