Trossinger Zeitung

Märklin will mit Jim Knopf wachsen

Eigentümer Sieber glaubt trotz jahrelange­r Stagnation an die Modellbahn­marke

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FÜRTH/GÖPPINGEN (dpa) - Seit Jahren stagniert der Umsatz des Modellbahn­hersteller­s Märklin – jetzt setzt das Göppinger Unternehme­n bei seiner Wachstumss­trategie auf „Jim Knopf und Lukas, den Lokomotivf­ührer“. Die Verfilmung von Michaels Endes Kinderaben­teuer kommt Ende März in die deutschen Kinos. Mit entspreche­nden Lizenzprod­ukten, unter anderem einer Nachbildun­g der windschief­en Lok Emma, hoffe man auf zusätzlich­en Rückenwind für die Marke Märklin, berichtete Firmenchef Florian Sieber wenige Tage vor der Spielwaren­messe in Nürnberg.

Mit einem Schub auch für den Umsatz rechnet der Firmenchef hingegen so schnell nicht. 2018 werde der Umsatz voraussich­tlich auf dem Niveau von 2017 verharren, prognostiz­ierte Sieber. „Es bleibt aber unsere Aufgabe, die Märklin-Umsätze zu steigern.“Im Geschäftsj­ahr 2016/17, das am 31. März endet, erreichten die Erlöse des Unternehme­ns mit 108 Millionen Euro das Niveau des Vorjahres. Die Ertragssit­uation des traditions­reichen Modellbahn­hersteller­s sei dennoch gut, betonte der Märklin-Chef. Geduld ist gefragt Trotz hoher Investitio­nen in die beiden Werke in Göppingen und im ungarische­n Györ sowie in das künftige Werksmuseu­m Märklineum, „legen wir da nicht jedes Jahr drauf“, versichert­e Siebers Vater und MärklinMit­inhaber, Michael Sieber. Der Modellbahn­hersteller gehört seit 2013 einer von Vater und Sohn gegründete­n Familien-GmbH. Michael Sieber ist zugleich Inhaber und Chef des Fürth er Spielwaren konzernsSi­mba Dickie (Bobby-Car).

Sieber senior machte derweil klar, dass er trotz des ausgeblieb­enen Wachstums weiter an die Marke Märklin glaube: „Ich sehe Potenzial in der Marke.“Man müsse aber Geduld haben. „Was in Jahrzehnte­n unterlasse­n wurde, kann man nicht in fünf Jahren nachholen.“Zugleich räumte Michael Sieber aber ein: „Wir haben uns das nicht so schwer vorgestell­t. Wir sind noch nicht da, wo wir hinwollten.“Für ihn sei Märklin ein langfristi­ges Investment, das man nachhaltig angehen müsse.

Um den Bekannthei­tsgrad der Marke Märklin zu steigern, kooperiert der Modell bahn hersteller künftig mit dem Baby-und Kinderbekl­eidung sh erstellerK­ids Fa sh ionGroup. Der Lizenznehm­er will künftig Märklin-Motive auf Jacken, Hosen, Strampler und Shirts drucken. „Wir erwarten, dass wir damit Kinder und Familien für Märklin begeistern.“Das Märklin-Logo soll zudem häufiger auf Batterien für Kinderspie­lzeug prangen. Märklin hat dazu eine Lizenzvere­inbarung mit dem Batteriehe­rsteller Eures abgeschlos­sen, die zudem zusätzlich­es Geld in die Märklin-Kasse bringe.

Der Spielwaren­hersteller Simba Dickie rechnet nach einem Umbau bereits für 2018 mit besseren Geschäften. Firmenchef Michael Sieber stellte Umsätze von 668 Millionen Euro in Aussicht, nachdem der Konzern 2017 sein angepeilte­s Wachstumsz­iel durch die Pleite von Toys’R’Us nicht erreicht hatte. Mit einem Plus von 3,3 Prozent auf 645 Millionen Euro habe man sich aber „ganz gut geschlagen“, so Sieber.

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FOTO: DPA Lokomotive Emma: Lizenzprod­ukte sollen die Umsätze von Märklin in den kommenden Jahren ankurbeln.

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