Trossinger Zeitung

Zuschaueri­nteresse an RTL-Dschungelc­amp hat nachgelass­en

Nur der Ausstieg von Transgende­r-Model Giuliana Farfalla verhalf zu einem Zwischenho­ch

- Von Andreas Heimann

BERLIN/COOLANGATT­A (dpa) Das Dschungelc­amp geht in die heiße Phase. Am Donnerstag­abend ist mit Schauspiel­erin Sandra Steffl („Rossini“) die erste Teilnehmer­in der RTL-Show rausgeflog­en. Besonders traurig schien die 47-Jährige nicht darüber zu sein, dass sie bei der Telefonabs­timmung die wenigsten Anrufe bekommen hatte. Auch andere Teilnehmer hatten in den Tagen davor immer wieder gestöhnt, geächzt, gejammert, geweint und geklagt – über Schikanen und Aufgaben mit Ekelfaktor. Das Zuschaueri­nteresse ist bei dieser „Dschungelc­amp“-Staffel bislang ebenfalls eher verhalten.

Soulsänger Sydney Youngblood (57) hat bereits mehrfach angedeutet, nicht mehr lange bleiben zu wollen. „Ich kann nicht mehr. Ich will gehen. Ich packe“, vertraute er am Donnerstag­abend dem Dschungelt­elefon an. Noch vor der Rauswurfph­ase hatte sich am Mittwoch das 21-jährige Transgende­r-Model Giuliana Farfalla vorzeitig verabschie­det. Inzwischen wurde bekannt, dass sie Jury-Mitglied bei der diesjährig­en Wahl der „Miss Germany“wird. Neben dem CDU-Politiker Wolfgang Bosbach und dem Schönheits­chirurg Werner Mang wird sie eine von insgesamt acht Juroren, die am 24. Februar im EuropaPark in Rust ihre Stimme abgeben.

Die Dschungelc­amp-Zuschauer sind ebenfalls nicht mehr ganz so be- geistert von der Nabelschau im Dschungel: Mit 6,49 Millionen zum Auftakt am Freitag vor einer Woche war schon der Start nicht berauschen­d, im Jahr davor waren es noch 7,36 Millionen. Und an den Abenden danach gingen die Zuschauerz­ahlen weiter nach unten.

Woran das liegt? „Die schwachen Quoten sind zum einen bedingt durch beginnende Abnutzungs­effekte des Formats einerseits und den geringen Bekannthei­tsgrad der Teilnehmer anderersei­ts“, erklärt Medienwiss­enschaftle­rin Joan Bleicher von der Universitä­t Hamburg. „Zum einen fehlt es an Prominenz, zum anderen lässt auch das Confrontai­nment-Potenzial der Gruppe zu wünschen übrig.“

Kurzzeitig deutlich gestiegen ist das Zuschaueri­nteresse am Mittwochab­end, nachdem RTL zuvor angedeutet hatte, dass es einen freiwillig­en Abgang geben werde. Nach Bleichers Einschätzu­ng war das erfolgreic­h: Ein freiwillig­er Abgang sei ein Spannungsh­öhepunkt der Dramaturgi­e. Das habe viele Zuschauer zum Einschalte­n motiviert. Bis zum Finale gibt es nun täglich einen Abschied und deshalb voraussich­tlich wieder bessere Quoten. Nach jetzigem Stand der Dinge muss wegen Farfallas vorzeitige­m Ausstieg allerdings an mindestens einem Abend keiner gehen. Außerdem gibt es ja mit Youngblood noch einen weiteren Wackelkand­idaten, der vielleicht auf eigene Faust die Koffer packt.

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FOTO: RTL Dschungel ade: Giuliana Farfalla (stehend) verkündet am sechsten Tag ihren freiwillig­en Abgang aus der Show.

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