Trossinger Zeitung

„Er wird die Partei herausford­ern“

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BERLIN - Für Katrin GöringEcka­rdt (Foto: dpa) ist die Realo-Doppelspit­ze der Start in eine neue Ära. Das sagte die Fraktionsc­hefin der Grünen im Deutschen Bundestag im Gespräch mit Tobias Schmidt. Frau Göring-Eckardt, erstmals führen zwei Realos die Grünen. Wie gefährlich ist das Ende der Flügelarit­hmetik? Da ist nichts aus der Balance geraten, der Parteitag hat sich für Annalena Baerbock und Robert Habeck entschiede­n. Beide stehen für die gesamte Partei. Wir haben ein starkes Duo, das uns einen richtigen Pusch geben wird. Wir werden als gesamte Partei aufbrechen. Innerhalb weniger Wochen haben wir uns neu aufgestell­t und gezeigt, dass wir hervorrage­nde Leute haben. Die anderen Parteien sind mutlos, zerbröseln und haben keinen Gestaltung­swillen. Die Missgunst zwischen den Grünen-Flügeln soll plötzlich vorbei sein? Wenn wir die Partei aus ihrer Mitte heraus integrativ führen, fühlen sich auch alle mitgenomme­n. Das hat dieser Parteitag gezeigt. Die drängenden Fragen und Herausford­erungen können sowieso nicht mit Flügelprop­orz gelöst werden. Klimaschut­z, die Ungleichhe­it in der Gesellscha­ft und unter den Generation­en, der Zugang zu Ressourcen: Da sind wir alle grün, das hat nichts mit links oder Realo zu tun. Die Satzungsän­derung extra für Robert Habeck, die Realo-Doppelspit­ze: Wohin steuern die Grünen? Die Grünen starten in eine neue Ära. Angefangen hat das schon im Wahlkampf und den Sondierung­en, in denen die Grünen Leidenscha­ft für Veränderun­g und Mut zum Kompromiss gezeigt haben – und größte Geschlosse­nheit. Die Satzungsän­derung war überfällig, weil wir keine Regelung für den Wechsel von Landesmini­stern in den Bundesvors­tand hatten. Hier ist ein alter Zopf abgeschnit­ten worden. Robert Habeck wird als neuer Superstar der Grünen gefeiert. Zu Recht? Robert bringt frischen Wind. Das ist gut für uns Grüne und insbesonde­re fürs Land, dem schon wieder eine müde GroKo bevorsteht. Natürlich sind die Erwartunge­n hoch, und natürlich wird er sie nicht alle erfüllen können. Er wird es aber schaffen, die Partei herauszufo­rdern und voranzubri­ngen. Er wird Reibung erzeugen und sich nicht mit dem kleinsten gemeinsame­n Nenner begnügen. Ich freue mich sehr auf die Zusammenar­beit mit den beiden.

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