Tristesse aus Wien
Spuren des Bösen – Wut (ZDF, Mo., 20.15 Uhr) - Während im Ersten Ministerpräsident Kretschmann in Aachen den Orden wider den tierischen Ernst ange- heftet bekommt, was alle Jahre wieder als Stimmungshöhepunkt für Pappnasenträger gilt, verbreitet das Zweite Tristesse. Regisseur Andreas Prochaska hat den neuen Fall um den schweigsamen Psychologen Richard Brock (Heino Ferch) vornehmlich in Dunkelgrau bis Schwarz gefilmt. Wer bei dem spannenden Krimi durchblicken will, muss also die Ohren aufmachen, vor allem, wenn der Verhörexperte sein Wissen über die Untiefen der menschlichen Seele zum Besten gibt. Dieses Mal wird der Wiener Polizist Reiser (Tobias Moretti) verdächtigt, seinen Sohn und einen Kollegen ermordet zu haben. Die Ordnungshüter blasen zur Jagd auf den Bösewicht. Doch bald wird Brock klar, dass in Wirklichkeit die Jäger die Übeltäter sind. Auf die Spur bringt ihn seine Tochter, die durch die Stimme eines Polizisten eine Panikattacke erleidet – und Vater Brock versteht dieses Zeichen natürlich zu deuten: Das Wiener Polizeirevier entpuppt sich als ein einziger korrupter Sumpf! Autor Martin Ambrosch ist nicht zimperlich. So bekommt auch sein Held Brock mehr als nur Kratzer ab. Die treuen Gefolgsleute dieser Reihe werden sicher jede Anspielung einordnen können. Newcomer tun sich dagegen schwer. Aber das Gespann Ferch - Moretti lohnt allemal das Zuschauen.