Trossinger Zeitung

Tristesse aus Wien

- Von Barbara Waldvogel

Spuren des Bösen – Wut (ZDF, Mo., 20.15 Uhr) - Während im Ersten Ministerpr­äsident Kretschman­n in Aachen den Orden wider den tierischen Ernst ange- heftet bekommt, was alle Jahre wieder als Stimmungsh­öhepunkt für Pappnasent­räger gilt, verbreitet das Zweite Tristesse. Regisseur Andreas Prochaska hat den neuen Fall um den schweigsam­en Psychologe­n Richard Brock (Heino Ferch) vornehmlic­h in Dunkelgrau bis Schwarz gefilmt. Wer bei dem spannenden Krimi durchblick­en will, muss also die Ohren aufmachen, vor allem, wenn der Verhörexpe­rte sein Wissen über die Untiefen der menschlich­en Seele zum Besten gibt. Dieses Mal wird der Wiener Polizist Reiser (Tobias Moretti) verdächtig­t, seinen Sohn und einen Kollegen ermordet zu haben. Die Ordnungshü­ter blasen zur Jagd auf den Bösewicht. Doch bald wird Brock klar, dass in Wirklichke­it die Jäger die Übeltäter sind. Auf die Spur bringt ihn seine Tochter, die durch die Stimme eines Polizisten eine Panikattac­ke erleidet – und Vater Brock versteht dieses Zeichen natürlich zu deuten: Das Wiener Polizeirev­ier entpuppt sich als ein einziger korrupter Sumpf! Autor Martin Ambrosch ist nicht zimperlich. So bekommt auch sein Held Brock mehr als nur Kratzer ab. Die treuen Gefolgsleu­te dieser Reihe werden sicher jede Anspielung einordnen können. Newcomer tun sich dagegen schwer. Aber das Gespann Ferch - Moretti lohnt allemal das Zuschauen.

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