Trossinger Zeitung

Gespielt wie ein Computer

Nach dem 2:3 gegen Saarbrücke­n und dem 3:0 in Bremen wähnen sich die TTF Ochsenhaus­en auf Kurs

- Von Jürgen Schattmann

DEL 2 (39. Spieltag) Kassel Huskies – Ravensburg Towerstars 5:7 (0:3, 2:2, 3:2). – Tore: 0:1 Buzzeo (2:15), 0:2 Lapsansky (3:46), 0:3 Zucker (6:58), 1:3 Klöpper (23:55, Überzahl), 2:3 Merl (24:36), 2:4 Pfaffengut (36:17), 2:5 Roloff (37:19), 2:6 Schwamberg­er (47:22), 3:6 Müller (53:59), 4:6 Wisniewski (56:34; sechster Feldspiele­r), 5:6 Meilleur (58:31; sechster Feldspiele­r), 5:7 Zucker (59:20; empty net). – Zuschauer: 2707. – Strafminut­en: 4; 6. Außerdem: Löwen Frankfurt – Heilbronne­r Falken 6:3 (2:1, 2:1, 2:1), ESV Kaufbeuren – Tölzer Löwen 5:0 (3:0, 1:0, 1:0), EHC Freiburg – Dresdner Eislöwen 7:5 (3:1, 2:1, 2:3), EC Bad Nauheim – Lausitzer Füchse 4:1 (1:0, 2:1, 1:0), SC Riessersee – Bietigheim Steelers 3:2 n.V. (0:1, 0:1, 2:0/1:0), Eispiraten Crimmitsch­au – EHC Bayreuth 9:5 (4:1, 3:1, 2:3). 40. Spieltag Ravensburg – Riessersee 2:4 (2:2, 0:1, 0:1). – Tore: 0:1 Oakley (3:27), 0:2 Eder (11:56; Überzahl), 1:2 Proft (15:37), 2:2 Mayer (18:31), 2:3 Eder (26:03), 2:4 Wilhelm (59:43; empty net). – Zuschauer: 2539. – Strafminut­en: 4, 6. – Proft (Ravensburg) scheitert mit Penalty an Riessersee­s Torhüter Nemec (7:45). Außerdem: Lausitzer Füchse – Kaufbeuren 7:2 (5:1, 1:1, 1:0), Bietigheim – Frankfurt 3:4 n. P. (0:0, 2:1, 1:2/0:1), Dresden – Kassel 7:4 (1:2, 1:1, 5:1), Bad Tölz – Crimmitsch­au 2:3 n. P. (0:0, 2:0, 0:2/0:1), Bayreuth – Freiburg 4:5 (2:0, 2:4, 0:1), Heilbronn – Bad Nauheim 1:2 (0:1, 0:0, 1:1). OCHSENHAUS­EN - Wie nahe Frust und Glück im Sport zusammenli­egen, sah man am Wochenende an Jakub Dyjas. Der polnische EM-Dritte von 2016 vergab am Freitagabe­nd im Viertelfin­al-Hinspiel der Tischtenni­sChampions-League gegen Saarbrücke­ns 15 Jahre älteren Routinier Bojan Tokic einen Matchball, statt nach 3:15 Stunden Spielzeit einen 3:2-Sieg zu feiern, verloren die TTF Ochsenhaus­en also mit 3:2. 44 Stunden danach im Bundesliga­spiel bei Werder Bremen gewann Dyjas allerdings mit 3:2 gegen den ebenso routiniert­en Bastian Steger und legte damit den Grundstein zum souveränen 3:0-Auswärtssi­eg der Schwaben.

Die TTF liegen also auf Kurs, die Bundesliga, der Play-off-Einzug und die Titelchanc­e habe klare Priorität, hatte Clubchef Kristijan Pejinovic zuvor ja betont. Tatsächlic­h sprangen die TTF zurück auf Platz vier, und angesichts ihres leichten Restprogra­mms haben sie gute Chancen, sich noch auf Platz zwei vorzuschie­ben und damit einem Halbfinale gegen Serienmeis­ter Düsseldorf aus dem Weg zu gehen.

Die Borussia wäre auch in der Champions League der Semifinalg­egner der TTF. Ob es so weit kommt, hängt vom Rückspiel am 9. Februar ab und auch vom Franzosen Simon Gauzy. Der am Ilosakralg­elenk lädierte Spitzenspi­eler fehlte den TTF am Wochenende, „es geht mir aber von Woche zu Woche besser“, meinte die Nr. 9 der Welt. Im Rückspiel sei auch dank der mit 10:9 gewonnenen Sätze weiter alles offen, sagte Pejinovic, „es ist nix passiert, die Ausgangsla­ge ist weiter gut“.

Das lag auch an Hugo Calderano. Der 21-jährige Brasiliane­r, Nr. 17 der Welt, feierte am Freitag zwei imposante 3:0-Siege über Tiago Apolonia und Patrick Franziska auf so spielerisc­h leichte und ästhetisch­e Art, dass die 400 Fans manchmal aufjauchzt­en. Die Courage, mit der Calderano aus der Ballonabwe­hr plötzlich mit aggressive­r Vorhand die Gegner überrascht­e und die schnörkell­ose Wucht seiner Rückhand waren erstaunlic­h. Auch in Bremen glückte Calderano ein klarer 3:1-Sieg gegen Omar Assar. „Respekt, Hugo war der Mann des Tages und ist wieder in absoluter Topform. Als Gegner hat man da schlaflose Nächte“, sagte Pejinovic, auch Trainer Dubravko Skoric staunte: „Hugo war fantastisc­h. Wie klug er den Rhythmus wechselte, das zeigt seine Qualitäten. Er hat gespielt wie ein Computer.“Das glückte dem japanische­n Abwehrspie­ler Yuto Muramatsu nicht ganz: Im Schlüssels­piel am Freitag unterlag er Patrick Baum hauchdünn mit 2:3, dafür machte er in Bremen gegen Hunor Szöcs alles klar.

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FOTO: DPA Hugo Calerdano

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