Kokainprozess geht weiter
Täter sollen einen großen Teil des Rauschgifts im Raum Bad Dürrheim/Donaueschingen verkauft haben
SCHWARZWALD-BAAR-KREIS (sbo) - Zwischen fünf und 15 Jahren Haft könnten den Angeklagten im Kokainprozess laut Staatsanwaltschaft je nach Aussagebereitschaft und Schwere der Tat möglicherweise drohen. Der Prozess gegen sieben mutmaßliche Drogendealer, die im Jahr 2016 51 Kilo Kokain in die Bundesrepublik gebracht haben sollen, ist noch nicht abgeschlossen.
Ein beträchtlicher Teil des Rauschgiftes, 22 Kilo, wurde im Raum Bad Dürrheim/Donaueschingen verkauft. Einer der vier miteinander verwandten Albaner, ein 42-Jähriger, der zeitweise in Bad Dürrheim wohnte, soll den gewinnbringenden Verkauf und Vertrieb in diesem Raum und somit in BadenWürttemberg organisiert haben. Dieser soll nach Auskunft des Staatsanwaltes in verschiedenen Lokalitäten in Bad Dürrheim geschehen sein.
Eine dieser Lokalitäten soll nach Informationen der Presse zeitweilig dem 42-Jährigen, der zwischenzeitlich auch in Dürbheim gewohnt haben soll, sogar gehört haben. Als mutmaßlicher Kopf der Bande gilt er allerdings laut Anklage nicht, sondern ein 39-Jähriger albanischer Staatsangehöriger, der in Rotterdam das Kokain organisiert gelagert und vertrieben haben soll. Seine 29jährige Lebensgefährtin mit rumänischer Staatsangehörigkeit soll in Rotterdam eine Wohnung angemietet haben, wo das Rauschgift gelagert worden sein soll. Außerdem wird ihr die Organisation der Kurierfahrten in die Bundesrepublik vorgeworfen, die ein 73-jähriger griechischer Staatsangehöriger aus Mönchengladbach getätigt haben soll.
Mit angeklagt ist ein 22-Jähriger, der als Kurierfahrer eingesprungen sein soll, nachdem der 73-Jährige wegen eines Verkehrsvergehens seinen Führerschein abgegeben hatte müssen.
Vor Gericht steht auch ein 25Jähriger, der im Raum Köln für den Vertrieb des Rauschgiftes gesorgt haben soll.
Die strengen Eingangskontrollen bei der Verhandlung wurden laut Landgericht angeordnet, weil man befürchte, dass etwas passieren könnte. Nur nach einer Durchsuchung nach Waffen werden Personen in den Gerichtssaal zur Verhandlung gelassen.
Die Angeklagten tragen Fußfesseln. Für den Prozess sind mehrere Verhandlungstage angesetzt.