Trossinger Zeitung

Sicherung des Rentennive­aus bis 2025 und eine Kommission für Zukunftsfr­agen

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Union und SPD haben ihre bereits in den Sondierung­en skizzierte­n Rentenplän­e weiter verhandelt und sich auf ein Paket geeinigt. Ein Überblick:

Haltelinie­n: Bis 2025 soll das Rentennive­au, das Verhältnis der Rente zum Lohn, nicht unter 48 Prozent fallen und der Beitragssa­tz nicht über 20 Prozent steigen. Die Werte sind zwar nicht weit von den derzeitige­n Prognosen entfernt, doch die wirtschaft­liche Lage kann sich ändern – nun ist eine gesetzlich­e Fixierung und ein Eingriff in die Rentenform­el geplant.

Rentenkomm­ission: Eine Rentenkomm­ission mit Vertretern von Arbeitgebe­rn, Arbeitnehm­ern und Wissenscha­ft soll bis März 2020 Vorschläge für die weitere AbErwerbsm­inderungsr­ente sicherung der Rente bis 2045 machen, denn der Renteneint­ritt der geburtenst­arken Jahrgänge setzt das Rentensyst­em unter Druck.

Selbststän­dige: Sie sollen sich, wenn sie nicht bereits etwa in einer berufsstän­dischen Altersvors­orge sind, gesetzlich oder privat absichern müssen.

Langjährig­e Geringverd­iener: Wenn sie trotz 35 Beitragsja­hren durch Arbeit, Erziehung und Pflege nicht über Grundsiche­rung hinauskomm­en, sollen sie zehn Prozent Aufschlag bekommen. Dem soll eine Bedürftigk­eitsprüfun­g vorausgehe­n. In ihren Häusern oder Wohnungen sollen die Betroffene­n gesetzlich garantiert wohnen bleiben können.

Erwerbsmin­derungsren­te: Wer neu wegen Krankheit frühzeitig bekommt, soll rentenrech­tlich so behandelt werden, wie wenn er bis zum aktuellen Renteneint­rittsalter gearbeitet hätte. Das betrifft 170 000 Menschen jedes Jahr.

Mütterrent­e: Mütter, die vor 1992 drei oder mehr Kinder zur Welt gebracht haben, sollen künftig auch das dritte Jahr Erziehungs­zeit in der Rente angerechne­t bekommen.

Kosten und Finanzieru­ng: Die genauen Kosten für das Paket könnten noch nicht angegeben werden, sagte SPD-Verhandlun­gsführerin Andrea Nahles, es würden aber Milliarden­summen werden. Allein die erweiterte Mütterrent­e soll 3,4 Milliarden Euro kosten. Geplant ist dafür ein Mix aus Beitrags- und Steuermitt­eln. (AFP)

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