Trossinger Zeitung

Eltern müssen sich interessie­ren

- Von Daniel Drescher

Warum tun die das? Die Frage drängt sich auf, wenn es um öffentlich zur Schau gestellte Herausford­erungen geht, für die sich junge Menschen in Gefahr bringen. Soziale Medien haben eine Schattense­ite, und die nennt sich Narzissmus. Die Selbstdars­tellung im Netz gehört für viele junge Menschen heute so selbstvers­tändlich zum Alltag wie für vergangene Generation­en Briefe schreiben und lange Telefonate. Und wo früher harmlose Selfies gereicht haben, um Likes zu bekommen, scheint es heute etwas mehr zu brauchen, um in der Clique Anerkennun­g zu finden. Die Grenze zwischen „sinnlos“und „gefährlich“ist bei Mutproben im Netz ziemlich dünn.

Eltern stellt die Social-MediaNutzu­ng ihrer Sprössling­e vor echte Herausford­erungen. Technische Hürden oder schlichtes Desinteres­se halten die Erziehungs­berechtigt­en oft von den virtuellen Welten ihrer Kinder fern. Das ist ein Fehler. Ein bedeutende­r Teil des Lebens findet nun mal im Netz statt, und das wird sich auch nicht mehr ändern.

Erwachsene dürfen sich den Realitäten nicht verschließ­en. Mit dem Nachwuchs im Gespräch bleiben, sich interessie­ren und ein Gespür dafür bekommen, was die eigenen Kinder im Netz tun – daran kommen Eltern nicht vorbei. Nebenbei: Wer seinem Kind ein gesundes Selbstbewu­sstsein vermittelt, bewahrt es möglicherw­eise davor, dass es für digitale Anerkennun­g zu viel riskiert.

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