„Flüchtlinge sollen Mitbürger werden“
TroAsyl arbeitet mit der neuen Integrationsmanagerin Tanja Herter zusammen
TROSSINGEN - Auch drei Jahre nach ihrere Gründung ist die Initiative TroAsyl stark gefordert. Die Ehrenamtlichen setzen sich für Flüchtlinge in der Stadt ein. Unterstützt werden sie nun von Tanja Herter, die als Integrationsmanagerin beim Landkreis für den Bereich Trossingen und Spaichingen angestellt worden ist.
Tanja Herter war urspürnglich selbst eine ehrenamtliche Helferin im ehemaligen Dr.-Karl-HohnerHeim. Nach und nach fasste sie in diesem Bereich aber auch beruflich Fuß und ist nun seit 2. Januar Integrationsmanagerin. Sie begleitet und berät Flüchtlinge in Alltagsfragen.
Zusammen mit den Flüchtlingen will Tanja Herter individuelle Integrationspläne erstellen, in denen die Kompetenzen, Herausforderungen und Ziele der Menschen dargestellt und dementsprechend gefördert werden können. Die vielfältigen Themenfelder ihrer Arbeit reichen von Ausbildung und Beruf über Finanzen, Gesundheit und Sprachförderung bis hin zur Vermittlung von Beratungsangeboten. Einen weiteren Schwerpunkt ihrer Arbeit sieht sie auch in der Bildung und Erhaltung von Netzwerken und betonte die Bedeutung der Ehrenamtlichen bei diesen Aufgaben. „In Trossingen haben wir schon ganz tolle Strukturen“, lobte Herter und kündigte an, diese erhalten und stärken zu wollen. Ziel ihrer Arbeit sei es, die Flüchtlinge fit für das Leben in Deutschland und unabhängig von Hilfen zu machen: „Flüchtlinge sollen Mitbürger werden.“Die Stelle ist auf zwei Jahre befristet.
Derzeit leben in Trossingen 280 Flüchtlinge, von denen ein Großteil bereits in der Anschlussunterbringung lebt, wie Clara Frankenstein, flüchtlingsbeauftragte der Stadt, berichtete. Die Sprache im Gespräch lernen Zuletzt berichtete Rudi Kratt, der organisatorische Leiter von TroAsyl, dass seitens der Flüchtlinge Gesprächsbedarf bestünde. Dieser Gesprächsbedarf beziehe sich nicht auf spezielle Themen, sondern liege einfach am großen Interesse der Asylbewerber, mehr Deutsch zu sprechen. Kratts Vorschlag, eine Gesprächsrunde anzubieten, stieß auf breite Zustimmung.
Die ersten Gesprächstreffs sollen am kommenden Montag beginnen. Trossinger, die Interesse daran haben, sich einmal pro Woche mit Flüchtlingen zu treffen, um, so Rudi Kratt „einfach mal Deutsch zu sprechen“, können sich an den Helferkreis wenden. Auch Fahrer, beispielsweise für Fahrten zu Fachärzten in umliegenden Städten, werden noch gesucht.