Der Sternenhimmel im Februar
Großer Orionnebel und Plejaden sind gut sichtbar – Saturn zeigt sich am frühen Morgen
Erläutert, wie immer an dieser Stelle, von der Volkssternwarte Laupheim
Die Sonne Die Auf- und Untergangszeiten der Sonne, angegeben – wie alle anderen Zeiten in diesem Artikel – in mitteleuropäischer Zeit (MEZ): 1. Februar 7.54 Uhr, 17.14 Uhr; 10. Februar 7.40 Uhr, 17.29 Uhr; 20. Februar 7.22 Uhr, 17.47 Uhr; 28. Februar 7.06 Uhr, 18.00 Uhr;
Der Mond Unser Erdbegleiter startet einen Tag nach Vollmond in den Februar. Eine Woche später ist seine beleuchtete Fläche deutlich geschwunden: Als abnehmender Halbmond (Phase des letzten Viertels) durchzieht er am 7. Februar das Sternbild „Waage“. Die nun immer schmaler werdende Mondsichel verschwindet schließlich in der Neumondnacht des 15. vom Firmament. Sie kehrt jedoch in den folgenden Tagen mit gespiegelter, immer zur Sonne weisender Krümmung an den westlichen Abendhimmel zurück. Am 23. ist sie zum zunehmenden Halbmond (Phase des ersten Viertels) angewachsen, der im „Stier“steht. Der Mond rundet sich danach weiter und ist zum Februarende nur noch zwei Nächte von seiner Vollmondgestalt entfernt.
Die Planeten Der sonnennächste Planet Merkur zieht hinter der Sonne vorbei und bleibt daher in deren Glanz versteckt. Er ist im Februar nicht zu beobachten. Venus, unser Nachbarplanet im Sonnensystem innerhalb der Erdbahn, zeigt sich nach ihrer Reise hinter der Sonne um die Monatsmitte wieder am Abendhimmel. Sie ist für eine halbe Stunde in der Abenddämmerung zu beobachten und taucht am 15. Februar um 18.32 Uhr unter den Horizont, am 28. etwas später um 19.02 Uhr. Mars, unser Nachbarplanet im Sonnensystem außerhalb der Erdbahn, ist ab den frühen Morgenstunden im „Skorpion“zu sehen. Er wechselt am 8. Februar in den „Schlangenträger“. Der Rote Planet verfrüht seine Aufgänge von 3.21 Uhr am Monatsanfang auf 2.59 Uhr am Monatsende. In der Sternenregion des „Skorpions“macht er Antares, dem Hauptstern des „Skorpion“Konkurrenz, dessen Name als „Gegen-Mars“oder „Mars-ähnlich“gedeutet werden kann. Das ist kein Zufall, denn Antares, ein Riesenstern, scheint ebenso rötlich und kann mit Mars verwechselt werden – zumal im Februar die Helligkeit des Mars zunimmt und diese erst zum Monatsende die Helligkeit des Antares übertrifft. Um Verwechslungen zu vermeiden: Mars zieht nördlich an Antares vorbei. Jupiter, der größte Planet unseres Sonnensystems, streift weiter durch die „Waage“. Er verlagert seinen Auftritt am Firmament näher an den Beginn der zweiten Nachthälfte. Am 1. Februar geht er noch um 2.13 Uhr über dem Südosthorizont auf, am 28. bereits gegen 0.37 Uhr. Im Sternengebiet der „Waage“ist Jupiter leicht aufzuspüren, da ihn kein Stern am Nachthimmel in der Helligkeit übertrifft. Saturn, der entlegenste mit bloßem Auge sichtbare Planet, ist am frühen Morgen auf seiner Wanderung durch den „Schützen“zu verfolgen. Er schiebt sich am Monatsersten um 5.49 Uhr über den Horizont, am Monatsletzten bereits um 4.13 Uhr. Danach ist er für etwa zwei Stunden im Südosten zu beobachten, bevor er in der einsetzenden Morgendämmerung verblasst. Saturn wird in der Nacht nur von Mond, Jupiter und sieben in Deutschland sichtbaren Sternen übertroffen. Bereits in einem kleinen Teleskop zeigt sich sein einzigartiges Ringsystem um
knapp 26° gekippt. Die Fixsterne Der Fixsternhimmel im Februar trägt noch handfesten Wintercharakter. Allmählich verlagern sich die Klassiker unter den Wintersternbildern vom Süden nach Westen. Sie gruppieren sich rund um das Wintersechseck, das sich zusammensetzt aus sechs markanten Sternen: Sirius im „Großen Hund“, Prokyon im „Kleinen Hund“, Pollux in den „Zwillingen“, Kapella im „Fuhrmann“, Aldebaran im „Stier“und Rigel im „Orion“.
Zu den interessanten Objekten des Nachthimmels zählt ein nebliger Fleck, der bei guter Sicht bereits mit bloßem Auge unter den drei Gürtelsternen des „Orion“zu erkennen ist: der Große Orionnebel mit der Messier-Katalogbezeichnung M42. Es handelt sich dabei um eine gigantische, rötlich leuchtende Wasserstoffwolke, in der neue Sterne geboren werden. Sie ist etwa 1350 Lichtjahre entfernt. Ein Lichtjahr entspricht dabei der Strecke, die ein Lichtstrahl in einem Jahr zurücklegt, das sind etwa 9,5 Billionen Kilometer. Für die ungeheure Distanz zum Orionnebel bräuchte ein Sportwagenfahrer mit 300 km/h etwa 4,9 Milliarden Jahre. Sehr auffällig ist auch eine Gruppe von Sternen nordwestlich des Aldebaran, des orangefarbenen Hauptsterns im „Stier“: die Plejaden (M45). Sie sind ein offener Sternhaufen aus etwa 500 Sternen in 440 Lichtjahren Entfernung. Bereits in einem kleinen Fernglas sieht man zwischen „Perseus“und „Kassiopeia“zwei prächtige offene Sternhaufen: h und Chi Persei. Sie enthalten zusammen etwa 700 Sterne und sind rund 7600 Lichtjahre entfernt. Im Nordosten erstreckt sich der „Große Bär“. Seine sieben hellsten Sterne werden „Großer Wagen“genannt. Dabei bilden vier Sterne den Wagenkasten, drei die Deichsel. Die Indianer Nordamerikas benutzten den mittleren Deichselstern als Augenprüfer: Mit einem scharfen Auge sind die eng benachbarten Sterne Alkor und Mizar zu erkennen, die einander umkreisen. Mit dem bekannten Trick, die Verbindung der beiden hinteren Kastensterne des „Großen Wagens“ungefähr fünfmal zu verlängern, gelangt man zum Polarstern im „Kleinen Bären“. Er gibt die Nordrichtung an und der ganze Sternenhimmel scheint sich täglich einmal um ihn zu drehen. Der aktuelle Sternenhimmel und weitere besondere Ereignisse werden auch in den Vorführungen des Planetariums in Laupheim sowie bei den Nachtbeobachtungen in der Sternwarte, mittwochs und freitags ab 20 Uhr, erläutert. Nähere Informationen unter der Rufnummer 07392/91059 und im Internet unter www.planetariumlaupheim.de