Trossinger Zeitung

Zur Heim-WM reizt auch die Halle

Die deutschen Hockeyspie­ler streben in Berlin auf ungewohnte­m Terrain die Titel an

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bei internatio­nalen Hallen-Events. Deutsche Mannschaft­en wurden deswegen in der Vergangenh­eit oft und meist auch erfolgreic­h mit Bundesliga­spielern aufgestock­t.

Das WM-Spektakel in Berlin reizte aber auch die etablierte Hockey-Elite. „Es wirklich cool, alle Jungs haben das Spiel einfach verstanden, das macht Lust auf mehr“, sagte Mats Grambusch nach den ersten Einheiten in der Eventhalle. Auch das Ausnahmeta­lent gibt bei der WM sein internatio­nales Hallendebü­t. Weil es der Hälfte der Mannschaft so ergeht, stellte die kurze Vorbereitu­ng die größte Herausford­erung dar. Denn die Bundesliga­saison endete erst am Sonntag mit der DM in Stuttgart – bis zum WMAuftakt bleibt also kaum Zeit.

Doch im ersten Test zeigte das uneingespi­elte Team am Montagaben­d gegen Hallen-Europameis­ter Österreich mit einem 7:2 seine Dominanz. „Wir sind individuel­l auf einem wahnsinnig guten Level, da ist die deutsche Liga anderen Ländern überlegen, das ist unser Vorteil“, sagte Grambusch. „Für uns führt kein Weg daran vorbei. Natürlich wollen wir den Titel vor heimischem Publikum nach Deutschlan­d zurückhole­n“, sagt auch Kapitän Martin Häner.

Im Gegensatz zu anderen Nationen hat Hallenhock­ey in Deutschlan­d eine lange Tradition. Die männliche DHBAuswahl gewann bis auf eine Ausnahme (2015) jedes der seit 2003 ausgetrage­nen WM-Turniere. In Berlin soll der fünfte WM-Triumph folgen. Nach dem Auftakt gegen Kasachstan folgt heute noch das zweite Spiel gegen Australien (20.40 Uhr). Bundestrai­ner Stefan Kermas fehlt in Thilo Stralkowsk­i zwar der verletzte Toptorjäge­r, doch der Mannheimer Routinier Fabian Pehlke ist ein starker Ersatz. Kermas sagt, er habe einen Kader „mit zwölf Top-Jungs“zusammen.

Die Frauen starten heute mit Spielen gegen Russland (11.20 Uhr) und Namibia (18.20 Uhr/alle Sport1) die Jagd nach ihrem dritten Titel.

Für die Deutschen geht es einerseits gegen eingespiel­te Mannschaft­en, die bereits bei der EM im Januar Spielpraxi­s gesammelt haben. Anderersei­ts schickt beispielsw­eise HallenWelt­meister Niederland­e lediglich Teams mit talentiert­en Nachwuchss­pielern nach Berlin.

Um Erfolg zu haben, „müssen wir uns in den ersten Spielen zusammenfi­nden. Gerade weil es im Hallenhock­ey darauf ankommt, wie man als Team funktionie­rt“, glaubt Grambusch: „Die Egos müssen zurückgesc­hraubt werden, dann kann das richtig gut werden.“

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