Erst besichtigen, dann planen
Nach Abriss des Schuraer Feuerwehrgerätehauses sollen dort Parkplätze entstehen
Nach Abriss des Schuraer Feuerwehrgerätehauses sollen Parkplätze entstehen.
TROSSINGEN-SCHURA - Bald drei Jahre ist es her, dass der Schuraer Ortschaftsrat den Abbruch des Feuerwehrgerätehauses beschlossen hat. Nachdem inzwischen der Zahn der Zeit an dem Gebäude nagt, soll der Abbruch vorangetrieben werden. Der Rat machte sich indes in seiner Sitzung am Dienstagabend Gedanken über die Gestaltung der freiwerdenden Fläche als Parkplatz.
Drei mögliche Varianten stellte Dieter Kohler dem Ortschaftsrat vor. Variante 1 sieht sieben Parkplätze entlang einer verengten Einfahrt zum Kindergarten vor. In Variante 2 liegen die sieben Parkplätze gegenüber der Einfahrt, womit die bisherige WegeSituation beibehalten würde. Variante 3 wäre die große Lösung und schließt ein angrenzendes, derzeit verpachtetes Grundstück der Gemeinde ein: 17 Parkplätze könnten so entstehen, die derzeitigen Stellplätze direkt vor dem Kindergarten würden zugunsten eines Fußweges wegfallen.
Am kostengünstigsten wäre Variante 2, so Ortsvorsteher Dieter Kohler, mit rund 70 000 Euro - ohne Abbruch des Gerätehauses, der nochmals rund 20 000 Euro kosten wird. Variante 3 - die große Lösung - liegt bei 100 000 Euro. „Die entsprechende Summe würden wir im Haushalt 2019 aufnehmen und im kommenden Jahr dann auch die Bauarbeiten beginnen“, sagte Dieter Kohler. Link und Schoch befürchten Verkehrschaos Er gehe davon aus, dass mittel- bis langfristig der Farrenstall neben dem Gerätehaus abgerissen werde, so Jürgen Haller. „Ich stimme dafür, jetzt eine kleine Lösung umzusetzen und wenn der Farrenstall weg ist, auf die große Lösung zu erweitern.“So gäbe es auch keine Probleme mit dem verpachteten Grundstück.
Richard Fisel und Klaus Benzing fanden positive Aspekte an einer sofortigen großen Lösung. „Verkehr und Zugang zum Kindergarten wären damit getrennt“, stellte Fisel fest, während Benzing fand: „Wir brauchen ja jetzt schon jeden Stellplatz. Wenn wir nicht die große Lösung umsetzen, parken wieder alle auf der Straße.“
Willi Link war dagegen: „Zu Stoßzeiten wie um 12 Uhr mittags kommt bei einer großen Lösung kein Fahrer mehr aus dem Parkplatz raus“, gab er zu Bedenken. Er schlug zudem vor, das Grundstück nach dem Abriss des Gerätehauses erst zu besichtigen und sich dann für eine der beiden kleinen Lösungen zu entscheiden.
Rückendeckung erhielt er von Wolfgang Schoch: „Zum Einen wollen wir so wenig Autos wie möglich in den Zugangsbereich des Kindergartens bringen, zum Anderen brauchen wir aber Stellplätze“, brachte er das Problem auf den Punkt. Es gehe dort verkehrstechnisch derzeit schon chaotisch zu, in der Vergangenheit habe sich auch ein Unfall ereignet. „Deshalb sollten wir nicht gleich die große Lösung umsetzen.“Außerdem solle dem Ortschaftsrat bewusst sein, dass alle Parkplatz-Varianten wenig Rangiermöglichkeiten für Autofahrer ließen: „Wir bauen also ein Problem mit ein.“
Schließlich kam der Rat einstimmig überein, den Abriss des Gerätehauses auf den Weg zu bringen und sich das Grundstück danach vor Ort anzusehen, um eine Entscheidung zwischen den beiden kleinen Lösungen, Variante 1 und 2, zu treffen. Eine große Lösung wurde abgelehnt. 70 000 Euro für das Vorhaben sollen trotzdem in den Haushaltsplan 2019 aufgenommen werden, so Kohler. Somit ergibt sich keine Verzögerung der Bauarbeiten dadurch, dass sich der Ortschaftsrat erst im kommenden Jahr an die Konkretplanung des Parkplatzes machen wird.