Ringe statt Fesseln
Erotik-Märchen für Erwachsene: Das Finale von „Fifty Shades of Grey“
ine romantische Hochzeit, Ausflüge mit dem Privatjet und Flitterwochen am Meer: Der dritte Teil des Erotik-Streifens „Fifty Shades of Grey“knüpft nahtlos an seine Vorgänger an.
Pünktlich zum Valentinstag kommt der dritte Teil „Befreite Lust“nach den Bestsellern der britischen Autorin E. L. James in die deutschen Kinos. Darin erfahren die Zuschauer, wie die Lovestory zwischen dem Multimillionär Christian Grey (Jamie Dornan) und der Studentin Anastasia (Dakota Johnson) weitergeht. Obwohl die meisten Kritiker wenig schmeichelhafte Worte für die beiden Vorgänger-Filme fanden, waren die Erotik-Geschichten auch an deutschen Kinokassen äußerst erfolgreich.
„Ich gebe dir meine Hand und mein Herz bis ans Ende unserer Tage“, verspricht Christian bei der Traumhochzeit. Danach geht es in die Flitterwochen nach Paris und an die Côte d’Azur . Auf einer Sonnenliege am Strand kommt Mr. Grey natürlich seinen Eincreme-Pflichten nach, es folgen die Sexspielchen auf der Yacht, bei denen Anastasia ans Bett gefesselt wird, weil sie sich ihrem Herrn und Gebieter „widersetzt“hat.
Regisseur James Foley („House of Cards“), der schon beim zweiten Teil Regie geführt hat, setzt wieder auf das bewährte Rezept der beiden ersten Folgen: Stilisierte Bilder von der romantischen Hochzeit, Ausflüge mit dem Privatjet und Flitterwochen am Meer wechseln sich ab mit erotischen Liebesspielchen und einem Hauch SM. Dabei ist Dakota Johnson immer wieder in Nahaufnahme zu sehen, wie sie sich an- und auszieht oder auf ihre Unterlippe beißt. Von Jamie Dornan bekommen die Zuschauer immerhin den nackten Oberkörper und sein knackiges Hinterteil zu sehen.
Um etwas Spannung in die Geschichte zu bringen, taucht Anas ExChef Jack Hyde (Eric Johnson) auf, der auf Rache sinnt. Doch die eigentliche Bedrohung lauert woanders. Ana ist ungewollt schwanger. Damit kommt der Egoist Christian gar nicht klar. Doch das Märchen von Aschenputtel im Hochglanzformat wäre kein Märchen, wenn es nicht auch für dieses Problem eine Lösung gäbe.
Für alle aufgeklärten Frauen (und Männer) ist der Film eine Zumutung. Kein Klischee wird ausgelassen, auch nicht das obligatorische Eisschlecken vom nackten Oberkörper. Fans der Serie werden trotzdem wieder in Scharen in die Kinos strömen. Aber vielleicht will man/frau sich auch nur über all die Klischees herrlich amüsieren. Auch das ist möglich bei „Fifty Shades of Grey – Befreite Lust“. (dpa)