Trossinger Zeitung

Schmelzend­es Timbre und richtig funky

Der Semesterab­schluss für Jazz und Popularmus­ik ist ein grandioses Konzert

- Von Cornelia Addicks

TROSSINGEN – Vom sanften Pop bis zum deftigen Heavy Metal: 25 ganz unterschie­dliche Musikstück­e haben die gut 200 Gäste am Dienstagab­end im Kesselhaus beim Semesterab­schlusskon­zert des Fachs „Jazz und Popularmus­ik“der Hochschule Trossingen gehört.

Wer die Prüflinge unter der Vielzahl der Sänger und Musiker waren, darüber konnten die Zuhörer nur Vermutung anstellen. Hier die Auflösung: Zum Modulabsch­luss waren Adrian Goldner, Manuel Draxler, Sinnika Kimmich, Jan Stoertzenb­acher, Konstantin Heieck und Dominick Wittmann angetreten; die Prüfungsko­mmission saß in der ersten Reihe.

„Don’t Let Me Go“bat Goldner in der 2014 veröffentl­ichten R&B-SoulMischu­ng von Jarle Bernhoft und outete sich dabei als „naked man, standing in the desert“. Kräftigen Beifall erntete er auch für seine mehrere Oktaven umfassende Stimme und sein Keybord-Spiel bei dem Broadway-Song „On the Sunny Side of the Street“aus den 30er-Jahren.

Manuel Draxler bezauberte das Publikum als Pianist mit der Jazzballad­e „Waltz for J.B.“, einer aparten Kompositio­n von Brad Mehldau. Gemeinsam mit dem Kontrabass­isten Stoertzenb­acher, in Trossingen vor allem als Dirigent bekannt, zeigte „Manu“bei dem Swing-Klassiker „The Days Of Wine And Roses“den Prüfern und dem Publikum sein Können. Für sein zweites AbschlussS­tück, Vulfpecks „Dean Town“, wechselte Stoertzenb­acher zum EBass: richtig funky. Von Jazz zu Hard-Rock Einer der Höhepunkte des Konzerts war die Jazzballad­e „Spring Can Really Hang You Up the Most“von 1955: Sinnika Kimmich sang sich mit den Worten von Fran Landesmann, der Poetin für „lovers and losers“, in die Herzen der Zuhörer. Dabei begleitete sie sich selbst am Piano. Von sechs Kommiliton­en begleitet, präsentier­te „Sinni“den R&B-Titel „Empire State Of Mind“von Jay Z. Der Text beschreibt mit nicht immer druckfähig­en Begriffen den „concrete jungle“New Yorks.

Als sehr variabler Sänger erwies sich Konstantin „Tine“Heieck: Er pfiff melodisch, behielt die „Stiff Upper Lip“, wie von ACDC im 18 Jahre alten Hard-Rock-Song vorgegeben und flirtete vokal-intensiv mit der charmanten Masterstud­entin Ginevra Benedetti in Gregory Porters „Insanity“: schmelzend­es Timbre, kräftiger Applaus.

Sänger und Gitarrist Dominik Wittman hatte sich Bon Jovis „Livin‘ On A Prayer“und „Chop Suey!“der Alternativ­e-Metal-Band SOAD als Prüfungsst­ücke ausgewählt.

Unter den nicht zur Prüfung zählenden Stücken gefielen vor allem Philipp Jahns „Alone Again“, die Ballade vom „Boatman“und der Gospelsong „His Eyes“.

 ?? FOTO: CORNELIA ADDICKS ?? Song über New York: Ginevra Benedetti, Philipp Jahn und Konstantin “Tine” Heieck.
FOTO: CORNELIA ADDICKS Song über New York: Ginevra Benedetti, Philipp Jahn und Konstantin “Tine” Heieck.

Newspapers in German

Newspapers from Germany