Trossinger Zeitung

Zwölf Interessen­ten für Staufen GmbH

Erste Gespräche und Besichtigu­ngstermine des insolvente­n Unternehme­ns stattgefun­den

- Von Alexandra Schneid Ein Video zur Insolvenz der Staufen GmbH gibt es im Internet unter schwaebisc­he.de/staufenins­olvenz

WURMLINGEN - Die Staufen GmbH in Wurmlingen, die Anfang des Jahres Insolvenz angemeldet hat, wird laut dem vorläufige­n Insolvenzv­erwalter Florian Götz bis Ende August fortgeführ­t. Das Schulanfan­gsgeschäft wolle man mitnehmen, sagt der Rechtsanwa­lt aus VillingenS­chwenninge­n. Gleichzeit­ig sucht das Unternehme­n einen geeigneten Investor.

Laut Götz gibt es insgesamt zwölf Interessen­ten, darunter aus der Region, dem Ausland, aus derselben Branche und Privatinve­storen. „Die Gespräche laufen. Erste Besichtigu­ngstermine von Interessen­ten, um sich einen Überblick zu verschaffe­n, haben schon stattgefun­den“, berichtet der Rechtsanwa­lt.

Bis Ende Februar soll die Findungsph­ase andauern. Dann wolle man eine Vorauswahl treffen. Besonders wichtig sind Götz die Kriterien Standorter­halt und Kaufpreis. Wann endgültig ein neuer Investor für den insolvente­n Papiervera­rbeiter gefunden wird, kann er schlecht abschätzen.

Staufen-Geschäftsf­ührer Matthias Wochner sagt, dass er einen Großteil der Interessen­ten kenne. „Die zweite Insolvenz macht es nicht einfacher, einen Investor zu finden“, glaubt er, wobei unter den Interessen­ten auch welche seien, die gut zu Staufen passen könnten. Er ist der Meinung, dass das Wurmlinger Traditions­unternehme­n mit einem Partner auf der Vertriebs- und Vermarktun­gsseite saniert werden könne.

Der Geschäftsb­etrieb läuft derweil weiter. An ein paar Stellschra­uben wurde bereits gedreht. Götz berichtet, dass im Bereich der Produktion Potenzial da sei, um effiziente­r zu arbeiten. Ein neuer Mitarbeite­r sei Mitte Januar eingestell­t worden, der speziell für die Produktion­sabläufe zuständig ist. Zusätzlich seien mit Kunden verkürzte Zahlungszi­ele vereinbart worden. Bedeutet: Die Rechnungen werden schneller beglichen. Außerdem habe man drei neue Kunden aus der Schweiz dazu gewinnen können, zählt Götz auf. Umkämpfter Markt Weiter ist geplant, die Produkte der Staufen GmbH zu prüfen. Es soll kontrollie­rt werden, welche Produkte Verluste einbringen und ob die Preise angepasst werden müssen. „Das ist sehr aufwändig, da es eine ganze Latte an Produkten gibt“, erklärt der Rechtsanwa­lt. Alle 58 Mitarbeite­r seien noch im Unternehme­n tätig, sagt Götz. Er habe den Eindruck, dass trotz der Insolvenz eine „ordentlich­e Stimmung“herrsche.

Das sah am 2. Januar noch ganz anders aus. Bei der Betriebsve­rsammlung, bei der die Insolvenz verkündet wurde, sei die Bestürzung groß gewesen, obwohl bekannt gewesen sei, dass man sich in rauem Fahrwasser befinde, berichtet Wochner. Als er zum 1. September 2017 als Geschäftsf­ührer eingestell­t worden ist, sei eine „gewisse Schieflage schon erkennbar gewesen, aber die Insolvenz nicht“, sagt er.

Wie bereits berichtet, hat das Unternehme­n am 2. Januar zum zweiten Mal Insolvenz angemeldet, das erste Mal im Dezember 2013. Götz und Wochner machen unter anderem den stark umkämpften Markt dafür verantwort­lich.

 ?? ARCHIVFOTO: DAVID ZAPP ?? Das Traditions­unternehme­n Staufen in Wurmlingen stellt unter anderem Blöcke her.
ARCHIVFOTO: DAVID ZAPP Das Traditions­unternehme­n Staufen in Wurmlingen stellt unter anderem Blöcke her.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany