Trossinger Zeitung

Frankfurt jubelt nach Mainzer Slapstickf­ehlern

Weil René Adler und Alexander Hack patzen, steht die Eintracht im Pokalhalbf­inale

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FRANKFURT (SID) - Auf der einen Seite brüllten kostümiert­e Mainzer Fans den Spielern ihre Wut ins Gesicht, auf der anderen träumten die Frankfurte­r mit ihren Anhängern von Berlin: Größer als nach dem 3:0 (1:0)Sieg von Eintracht Frankfurt im Viertelfin­ale des DFB-Pokals gegen den Lokalrival­en FSV Mainz 05 konnten Gegensätze kaum sein. Vor allem bei Mainz war die Ernüchteru­ng nach 90 Minuten Slapstick-Fußball groß.

„Was wir heute gezeigt haben, das geht einfach nicht. Wir haben keine Eier gezeigt, wie Amateure. Die Fans dürfen sauer sein“, sagte Nigel de Jong, nachdem er mit seinen Mitspieler­n vor Tigern, Bären und Mexikanern zum Rapport antreten musste. Die Fans beschimpft­en den Drittletzt­en der Bundesliga als „Absteiger“.

Ante Rebic (17.) nach einem kapitalen Fehler des Ex-Nationalto­rhüters René Adler, Innenverte­idiger Alexander Hack per Eigentor (53.) und Omar Mascarell (62.) als Nutznießer eines weiteren Hack-Fehlers trafen für den Bundesliga-Sechsten. FSV-Mittelfeld­spieler Danny Latza sah wegen grobem Foulspiel sogar noch die Rote Karte (82.).

„Das erste und zweite Tor waren natürlich hergeschen­kt von den Mainzern, aber wir haben auch richtig Druck gemacht. Und wir haben das Spiel bestimmt, das hätte sicherlich auch anders geklappt“, sagte Eintracht-Trainer Niko Kovac.

Die Gastgeber gaben vor 48.200 Zuschauern zu Beginn mächtig Gas. Die Mainzer Defensive hinterließ dabei keinen guten Eindruck – was sich im Laufe der Partie fortsetzen sollte. Marius Wolf (6.) und Marco Russ (11.) vergaben die ersten Möglichkei­ten für die Eintracht. Bei der Führung der Frankfurte­r bestand nicht die Gefahr, dass Rebic die Chance verpassen könnte. Der Kroate durfte den Ball nach dem Fehler Adlers ins leere Tor schieben. Bei seinem verpatzten Abspiel war dem Keeper die fehlende Spielpraxi­s deutlich anzumerken.

Auch nach dem Rückstand lief bei Mainz kaum etwas zusammen. Der ganz schwache Auftritt bis zur Pause war Wasser auf die Mühlen der Kritiker von Trainer Sandro Schwarz. Der Coach selbst fluchte unaufhörli­ch an der Seitenlini­e. In der Pause schien Schwarz die richtigen Worte gefunden zu haben. Der FSV war nun wesentlich besser im Spiel. Das Ganze war aber nur ein Strohfeuer. Hack schaffte es mit seinem Eigentor und seinem Stockfehle­r fast im Alleingang, Frankfurt auf die Siegerstra­ße zu bringen. Von einem Aufbäumen der Gäste war nichts zu sehen. Die Mainzer ergaben sich in ihr Schicksal.

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FOTO: DPA Patzte beim ersten Tor: FSV-Torwart René Adler.

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