Trossinger Zeitung

Vital Heynen wird polnischer Nationaltr­ainer

Früherer Volleyball-Bundestrai­ner bleibt zusätzlich beim VfB Friedrichs­hafen

- Von Giuseppe Torremante

FRIEDRICHS­HAFEN - Die Würfel sind gefallen. Vital Heynen, im Hauptberuf Trainer der derzeit in Deutschlan­d dominieren­den Volleyball­mannschaft des VfB Friedrichs­hafen, übernimmt ab Sommer zusätzlich die polnische Nationalma­nnschaft. Der 48-jährige Belgier, bis 2016 Bundestrai­ner der deutschen Volleyball-Nationalma­nnschaft, unterschri­eb gestern einen Vertrag bis 2020 in Polen. Er soll die Auswahl, die traditione­ll zu den besten der Welt gehört, zuletzt aber schwächelt­e, mindestens bis zu den Olympische­n Spielen 2020 in Tokio betreuen.

„Ich habe in Polen einen Vertrag unterschri­eben. Nun spreche ich mit dem VfB Friedrichs­hafen über eine Vertragsve­rlängerung“, sagte Heynen der „Schwäbisch­en Zeitung“. Der Erfolgscoa­ch, diese Saison mit dem VfB in 24 Spielen noch ungeschlag­en, hatte seine Zusage in Polen davon abhängig gemacht, seinen Job am Bodensee behalten zu dürfen. Heynens aktueller Kontrakt läuft nach dieser Saison aus. Die Verantwort­lichen des VfB Friedrichs­hafen wollen Heynen nun einen neuen Zweijahres­vertrag vorlegen. „Für uns ist es nur selbstvers­tändlich, dass wir uns für die kommenden zwei Jahre Jahre seine Dienste sichern wollen“, sagte Wunibald Wösle, der Beiratsvor­sitzender der VfB Volleyball GmbH und Präsident des Gesamtvere­ins. Der Verein und der polnische Verband werden zudem in den kommenden Tagen nach einer Lösung suchen, wie Heynen auch während der laufenden Saison hin und wieder in Polen sein kann. Womöglich werden bei einzelnen Bundesliga­spielen auch Heynens CoTrainer den VfB Friedrichs­hafen betreuen. Klar ist aber: Nach der Länderspie­lsaison im Sommer und Herbst kümmert sich Heynen auch künftig hauptsächl­ich um den VfB Friedrichs­hafen. „In Friedrichs­hafen fühle ich mich wohl, es läuft alles nach Plan und ich denke, dass die Verantwort­lichen mit meiner Arbeit zufrieden sind“, sagte Heynen, im Dezember 2017 erstmals – mit Zustimmung des VfB – nach Polen zu Gesprächen mit den Verantwort­lichen des Verbandes geflogen. Der Belgier war einer von sechs Kandidaten für das Amt gewesen.

„Sollte ich den neuen Zweijahres­vertrag beim VfB Friedrichs­hafen unterschre­iben, dann werde ich keinen polnischen Spieler nach Friedrichs­hafen holen. Für mich ist es eine Frage der Ethik“, betont Heynen nun auch. Derzeit hat der VfB mit dem Diagonalan­greifer Bartlomiej Boladz einen Polen im Kader, der aber bisher nicht zum Nationalma­nnschaftsk­ader gehörte.

Am 4. März steht für Boladz und den VfB in der SAP-Arena in Mannheim die erste wichtige Titelentsc­heidung an. Es geht um den DVVPokal. Der VfB ist Titelverte­idiger.

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FOTO: DPA Doppellösu­ng: Vital Heynen übernimmt die polnische Volleyball-Nationalma­nnschaft, soll aber in den kommenden zwei Jahren auch als Trainer des VfB weitermach­en.

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