Wehrlein fährt wieder DTM
Kein Formel-1-Cockpit – Worndorfer kehrt zurück
HAMBURG (SID) - In der Formel 1 war für Pascal Wehrlein kein Platz mehr, die DTM nimmt ihn mit Kusshand: Der 23-Jährige kehrt nach zwei Jahren in der Königsklasse in die Tourenwagenserie zurück. Wehrlein steuert wie von 2013 bis 2015 einen Mercedes-AMG, wie das Team mitteilte. „Ich verbinde mit der DTM fantastische Erinnerungen, nicht zuletzt an meinen Titelgewinn 2015“, sagte Wehrlein, der jüngste DTMChampion der Geschichte.
Trotz der herzlichen Worte hatte sich Wehrlein das Jahr 2018 anders vorgestellt. So rasant sein Aufstieg über die DTM-Rennserie war, so sehr schien die Karriere des mittlerweile 23-Jährigen danach zu stagnieren. Sein Debüt-Jahr in der Formel 1 bestritt Wehrlein für das britische Manor-Team. Es ging Ende 2016 pleite. Wehrlein kann sich bis heute rühmen, derjenige zu sein, der den Hinterbänklern mit seinem zehnten Rang in Österreich den einzigen Punkt in der kurzen Formel-1-Historie des Teams beschert hat.
Nach der Insolvenz des Rennstalls wechselte Wehrlein zur Saison 2017 zum Ferrari-Kunden Sauber, ebenfalls ein Hinterbänkler-Team. Die Scuderia drückte bei Sauber ihren Nachwuchsmann Charles Leclerc (Monaco) durch, ein Wechsel zu Williams zerschlug sich. Wohl auch deshalb, weil der Russe Sergej Sirotkin dem Traditionsrennstall über einen Sponsor rund 15 Millionen USDollar einbringen soll.
Nun geht es für Wehrlein also wieder einen Schritt zurück. „Seit meinem letzten DTM-Rennen beim Saisonfinale in Hockenheim 2015 hat sich einiges in der DTM verändert. Aber ich mag Herausforderungen und kann es kaum erwarten, zum ersten Mal mit unserem neuen Auto auf die Strecke zu fahren“, sagte der Worndorfer: „Die ersten Tests können für mich gar nicht früh genug kommen.“Richtig ernst wird es dann am ersten Mai-Wochenende auf dem Hockenheimring, wenn es um Punkte geht. Doch ganz ohne Formel 1 muss Wehrlein auch 2018 nicht auskommen. Er besitzt weiter einen Vertrag als Ersatzfahrer für das Silberpfeilteam. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hatte jüngst beteuert, Wehrlein werde „auf jeden Fall Teil unseres Kaders bleiben“. In 39 Formel-1-Rennen ergatterte Wehrlein sechs WM-Punkte, sein bestes Ergebnis war ein achter Platz beim Großen Preis von Spanien 2017.
Die Freude über den Rückkehrer Wehrlein sei „natürlich riesig“, sagte Teamchef Ulrich Fritz, der überzeugt ist, dass sich sein Schützling mit den neuen Autos, Reifen und Regeln aufgrund „seiner Erfahrung und seinem Engagement schnell zurechtfinden wird“. Zudem hat Wehrlein vier bekannte Gesichter an seiner Seite. Ex-Titelgewinner Paul Di Resta (Schottland) und Gary Paffett (England) sowie der Österreicher Lucas Auer und Edoardo Mortara (Italien) starten ebenfalls für Mercedes.