Trossinger Zeitung

Keine Taschenspi­elertricks

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Zu unserer Berichters­tattung über die Lesung von Boris Palmer in Tuttlingen sowie den dazu veröffentl­ichten Leserbrief von Christine Treublut haben wir folgenden Leserbrief erhalten:

Die Kritik an Boris Palmer und der Berichters­tattung zu seinem Vortrag in Tuttlingen kann ich nicht nachvollzi­ehen. Sein Buch mit dem Titel „Wir können nicht allen helfen“ist einfach nur ehrlich. Und wer sich am Applaus der AfD stört, die diesen Titel sicher gutheißen, lässt sich sicher auch vom Horoskop leiten statt selbst zu denken und handeln.

Das Gute ist, man kann sich an ihm reiben. Er ist wie sein verstorben­er Vater ein Rebell, etwas ruhiger zwar, aber er spricht vereinzelt Klartext und gibt nicht so ein Trauerspie­l ab wie die SPD mit ihrem SchulzZug, der sich als erster Zug weltweit, die Rolle Rückwärts in den Antrieb baute, um dann wieder selbst Sand in den Antriebske­ssel zu schaufeln.

Manche Genossen kritisiere­n Palmer für seine Flüchtling­spolitik und seine Ansätze und Thesen. Vielleicht sollten diese aber die schwäbisch­e Kehrwoche beherzigen und sich die Rüstungsex­porte ihrer eigenen Partei vor Augen führen.

Die einfache Formel lautet: Waffen gleich Gewalt. Man schadet Menschen, daraus resultiert Hass, und es entsteht Krieg. Dieser destabilis­iert Regionen, bringt Tod und erzeugt Flüchtling­e.

Dass Palmer keine Taschenspi­elertricks verwendet und die Zuschauer vereimert wie so manche Partei ist doch aller Ehren wert. Und dass es in Zukunft womöglich 300 Millionen Klimaflüch­tlinge gibt, das können wir alle wohl nicht mehr ändern.

Die Flüchtling­e bringen den Buchhandlu­ngen, Volkshochs­chulen und vielen anderen Leuten Jobs. Aber oft werden die Fördergeld­er gebunkert oder verschwind­en. Der Leitragend­e ist der ehrenamtli­che Helfer, der diesen Menschen gerne hilft – ohne Profitgeda­nken. Das hätte Boris Palmer ansprechen sollen, aber er will ja auch sein Buch verkaufen ... Und sucht man am Ende einen Schuldigen, finden AfD, SPD, Grüne, FDP oft einen gemeinsame­n Nenner: Bundeskanz­lerin Angela Merkel. Tom Grimm, Tuttlingen

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