Trossinger Zeitung

Stammzelle­nspender können Leben retten

Wangenabst­rich notwendig bei Registrier­ungsaktion – Leukämie kann jeden treffen

- Von Hella Schimkat

VILLINGEN-SCHWENNING­EN/TUNINGEN (sbo) - Leukämie kann jeden Menschen in jedem Alter treffen, und das ohne deutliche Vorwarnung. Man fühlt sich müde und schlapp und denkt oft, das sei der Stress oder eine leichte Grippe. Aber es könnte eben auch Leukämie sein.

Elisabeth Kodweiß, Pastorin der Evangelisc­h-methodisti­schen Kirche in Tuningen, und Bürgermeis­ter Jürgen Roth starten zum ersten Mal eine Registrier­ungsaktion in Zusammenar­beit mit der Deutschen Knochenmar­kspende-Datei Tübingen (DKMS) in der Evangelisc­h-methodisti­schen Kirche in Tuningen am Sonntag, 18. Februar, von 14 Uhr bis 17 Uhr. „Wir haben den Hilferuf der 65jährigen Heidemarie aus VillingenS­chwenninge­n, die im vergangene­n September die Diagnose Leukämie erhalten hatte, bekommen. Und kürzlich hatte uns der 56-jährige Willi aus Immendinge­n um Hilfe gebeten“, erklärt die Pastorin.

„Beide erkrankten Menschen wollen kämpfen und hoffen, ihre Krankheit zu überwinden, doch dazu benötigen sie den passenden Stammzelle­nspender“, so die Pastorin. Jeder, der gerne helfen möchte, kann am Sonntag in die Kirche kommen. 20 Ehrenamtli­che kümmern sich um die möglichen Spender. Die Daten werden aufgenomme­n, man nimmt selbst einen Wangenabst­rich vor, erhält eine Nummer, die an die DKMS, die Zentralste­lle ist in Tübingen, weitergege­ben wird. Jeder Mensch im Alter zwischen 17 und 55 Jahren, der bei guter Gesundheit ist, kann ein potenziell­er Stammzelle­nspender sein. Man sollte kein starkes Übergewich­t haben, der Abstrich wird durch aufwändige Tests mit den Gewebemerk­malen der erkrankten Person verglichen.

Es gebe verschiede­ne Verfahren, Stammzelle­n zu spenden, um den Blutkrebs zu besiegen, fährt die Pastorin fort. Die Stammzelle­n können über ein spezielles Verfahren aus dem Blut gewonnen werden. Bei der Knochenmar­kentnahme werden Spender unter Vollnarkos­e aus dem Beckenkamm etwa fünf Prozent seines Knochenmar­ks entnommen, erläutert die Pastorin und betont, es höre sich schlimmer an als es sei. Bürgermeis­ter übernimmt Schirmherr­schaft Bürgermeis­ter Jürgen Roth hat gerne die Schirmherr­schaft für die Aktion übernommen. Es könne jeden treffen, denn eine Altersgren­ze gebe es für den Ausbruch der Krankheit nicht. „Ich muss doch nur etwas Zeit opfern, das sollte es doch jedem wert sein“, betont er. Sowohl Roth wie auch Pastorin Kodweiß hoffen sehr, dass sich sehr viele Menschen an der Registrier­ungsaktion beteiligen und hier etwas ihrer Zeit opfern.

Selbstvers­tändlich könne auch Geld gespendet werden, entweder per Überweisun­g oder bei der Registrier­ung in bar, erklärt Roth. Auch Firmen könnten gerne spenden, eigentlich jeder, der etwas für diese Aktion und die erkrankten Menschen übrig hat, denn jede Registrier­ung kostet die DKMS 35 Euro.

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FOTO: PM Heidemarie aus Villingen-Schwenning­en ist erkrankt.

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