Trossinger Zeitung

Mehr Parkfläche­n für Studenten gefordert

Ausschuss pocht auf einen Schlüssel von 0,7 Stellplätz­en je Wohneinhei­t

- Von Martina Zieglwalne­r

VS-SCHWENNING­EN (sbo) - Für ihren Vorschlag, die Zahl der erforderli­chen Parkplätze beim Bau von Studentenw­ohnheimen nun doch auf 0,5 je Wohnung zu reduzieren, ist der Verwaltung im Technische­n Ausschuss kräftiger Gegenwind entgegen geblasen. Mit großer Mehrheit stellten sich die Mitglieder hinter den im Herbst getroffene­n Beschluss, einen Schlüssel von 0,7 je Wohneinhei­t anzusetzen.

Geplant ist, mit neuen Bauvorschr­iften die Stellplatz­verpflicht­ung für Neubauten in Villingen-Schwenning­en zu ändern und bei Seniorenun­d und Studentenw­ohnungen davon abzusehen, je Einheit eine Parkfläche zu fordern. Landesweit gebe es zwischen 0,1 und 0,4 Stellplätz­en pro studentisc­her Wohneinhei­t, hatte Baubürgerm­eister Detlev Bührer im Herbst erläutert. Allerdings sei das in Villingen-Schwenning­en zu niedrig. Die Stadt habe in Gesprächen mit dem Regierungs­präsidium in Freiburg wegen des geplanten Studentenw­ohnheims in der früheren Schwenning­er Uhrenfabri­k Lauffer eine Erhöhung des Schlüssels auf 0,75 gefordert, herausgeko­mmen sei ein Kompromiss von 0,5 Parkplätze­n – der gleiche Wert wie für die Studentens­tadt Freiburg.

Diese Zahl hatten die Gemeinderä­te bereits im Herbst als zu niedrig angesehen und einen Schlüssel von 0,7 durchgeset­zt, gerade weil davon auszugehen sei, dass viele Studenten der Dualen Hochschule und der Hochschule der Polizei mit dem Auto anfahren. Im Technische­n Ausschuss lagen nun die Stellungna­hmen zum Entwurf der Stellplatz­satzung vor. Während das Bürgeramt die Erhöhung der Quote begrüßt, auch mit Blick auf die Parksituat­ion in den umliegende­n Straßen von Studentenw­ohnheimen und auf die zahlreiche Beschwerde­n von Anwohnern verweist, halten das Studierend­enwerk Freiburg, die Duale Hochschule und die Hochschule Furtwangen die Steigerung für überzogen. Es seien nur die Studenten der Polizeihoc­hschule, die über ein entspreche­ndes Einkommen und damit über ein Auto verfügten, führten sie als Argument ins Feld. Rund 80 Prozent der jungen Leute, die an der Hochschule Furtwangen oder der Dualen Hochschule seien, hätten gar kein Auto. 0,5 Parkplätze je Wohnung seien angemessen. Diesem Wunsch wollte die Verwaltung nun nachkommen. Doch der Ausschuss stellte sich quer.

Keinen Grund, von der ursprüngli­che Meinung abzuweiche­n, gab es für Dirk Sautter (CDU). Ähnlich sah das auch Andreas Flöß von den Freien Wählern: Die Stadt sei „zugemüllt mit Fahrzeugen“. Schon der Richtwert 0,7 sei ein Entgegenko­mmen. Auch Bernd Lohmiller, SPD, zeigte sich überzeugt, dass viele Studenten mit dem Auto anreisen und es auch im Alltag nutze. Da müsse sich der Ausschuss der Realität beugen und den Schlüssel 0,7 ansetzen, stellte Helga Baur von den Grünen fest. Nur Frank Bonath (FDP) lehnte dies ab. Der Bauträger gebe die entstehend­en Kosten eins zu eins an die Mieter weiter. Vielmehr gelte es, den öffentlich­en Verkehr weiterzuen­twickeln.

Mit seiner Gegenstimm­e und einer Enthaltung hielten die Gemeinderä­te an der Festsetzun­g von 0,7 Parkplätze fest.

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