Tanz und Satire beim Zunftball
Mit dem „Mitfahrbänkle“wird das Dorfgeschehen auf die Schippe genommen
DENKINGEN – „Alle Beine hoch“, hat es beim Zunftball in der Mehrzweckhalle geheißen. Mit Tänzen und viel Klamauk hielt das Programm, was Zunftmeister Jürgen Thieringer versprach und zog so die Gästerunde drei Stunden in ihren Bann.
Und wie es sich für einen Zunftball gehört, bildete ein bunter Einmarsch den Auftakt der Fasnetsgaudi. Zunftrat, Plätzlenarren, Pfarrbachweiber, sowie die Kindergarde und Zunftgarde marschierten unter den Klängen des Denkinger Narrenmarsches auf die Bühne.
Besonders stolz zeigte sich hier Jürgen Thieringer über seine Gardemädchen.
Während die „große“Zunftgarde sich mit vollendeter Marschmanier und eleganter Grazie präsentiere, lebe die Kindergarde von ihrer Begeisterung, welche sein Herz höher schlagen ließe, beteuerte der Zunftmeister und Moderator des Abends in seiner Begrüßung.
Unter der Leitung von Ute Thieringer, Inge und Janina Schneck, zeigten dann die 13 Kindergartemädchen, was sie in den letzten Wochen gelernt haben: Wenn auch die Beine noch nicht so hoch fliegen konnten, ein vollendetes Rad und sogar einige perfekte Spagate zeigte die Kindergarde mit Begeisterung. Lautstark und mit Pfeifgetöse zogen die „Rekruten“des Jahrgangs 1999 mit ihren Fahnen auf die Bühne. Sie gehören zur Denkinger Fasnet wie das Amen in die Kirche. Nach der Verkündigung ihres bewegten Lebenslaufes brachten sie es auf den Punkt: „Rekrut zu sein ist ein alter Brauch, doch ohne Wehrdienst tut es auch.“
Unschwer war dann der Tanznachwuchs bei dem Medley von den Kindern der „Physio aktiv“mit Melanie Steppacher zu erkennen. Rasant und schnell wurde auf Hip-Hop Melodien getanzt.
Sehr gut eignete sich das „Mitfahrbänkle“zum Glossieren des Dorfgeschehens mit Jürgen und Rebecca. Manchmal kommt das Bänkle auch zweckentfremdet, wie bei Schultes Wuhrer, zum Einsatz. Man kann hier gut auf den Hennema warten. Wenn das WLAN ausgeschaltet ist, funktioniert auch das modernste Handy bei Sigi nicht.
Peinlich ist natürlich, wenn Alexander Kaut mit zweierlei Schuhen auftaucht, oder Vater und Sohn zur eigenen Hochzeit die Hosen vertauschen. Schwoben sind die Denkinger doch, behaupteten die zwei, denn beim Neujahrsempfang in der Halle wurde die Heizung auf Null gefahren. Die Erfrorenen seien heute noch nicht munter, und dann ging tatsächlich das Festbier aus. Schunkelrunde mit Harold Merkx 17 waschechte Kleinindianer bestürmten unter Indianergebrüll die Bühne. Der Tanz wurde von Laura Benne und Lisa Frank einstudiert. Die Indianerrufe konnten nur noch von Musikant Harold Merkx in einer Schunkelrunde getoppt werden. Die große Garde wurde anschließend zum Augenschmaus mit ihrem zackigen Gardetanz. Lisa Siewert und Melanie Hafen freuten sich über den Applaus für ihre Garde.
Welche Mühe und Aufwendungen ein alleinerziehender Vater mit seinen vier Jungs hat, kam im „Bettgeflüster“der Jungnarren ans Tageslicht. Mit der wahrheitsgetreuen Geschichte der Entstehung des ersten Denkingers und jetzigem 1200 Jahre alten Jubilars, hat Jürgen Thieringer den Vogel abgeschossen. Im Zwiegespräch mit seinem Schöpfer und Ebenbild, gab er schließlich eine Rippe zur Schaffung eines „Spielgefährten“. Der Hund war dem Adam nicht genug. Er wollte mehr. Die Frau aus der Rippe tat nicht wie er wollte, bis der erste Denkinger dann nach Geheiß des Schöpfers mit dem Hund spazieren ging, was er von Anfang an sollte. Mit ihrem Tanz offenbarte die närrische Männertanzgruppe die seit 1200 Jahren lebende Tierwelt im Ort. Die nächste Folge kommt am Männertanzwettbewerb.
Die Hästräger schlüpften in das Gewand der Schlümpfe. Sie lernten von Vater Abraham ein ganz neues Schlümpfelied, denn erstens hätten sie Durst und zweitens wollten sie zur 1200 Jahrfeier.
Zum klassischen Höhepunkt wurde der Showtanz von „Dance Explosion“mit „Zurück geshrekt“. Trainerin Melanie Steppacher schlüpfte in das Tanzkostüm der Fiona. Die Tanzgeschichte von Shrek und Fiona ging nach der ersten Episode weiter. Esel, Lebkuchenmann, Kater und auch der Prinz feierten große Liebesparty, was von den 26 Tänzerinnen mit schweißtreibendem Tanz und Akrobatik umgesetzt wurde.
Ein buntes Bild bot als Schluss das Finale mit allen Akteuren. Dann hatte Musiker Harold Merkx das Sagen. Bis weit nach Mitternacht wurde gefeiert und getanzt.