Trossinger Zeitung

Scharfe Worte

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FDP-Chef Christian Lindner hat beim politische­n Aschermitt­woch in Dingolfing den Führungsst­il von Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) kritisiert. „Sprechen wir es offen aus: Nach zwölf Jahren ist auch die Methode Merkel an ein Ende gekommen.“Dass Deutschlan­d noch keine neue Regierung habe, liege nicht nur an Unstimmigk­eiten zwischen den Parteien, sondern auch an Merkels Führungsst­il. Lindner verteidigt­e den Entschluss, aus den Jamaika-Verhandlun­gen auszusteig­en. „Ich würde sie immer wieder so treffen.“Das Einzige, was er der FDP nicht mehr empfehlen würde, „vier Wochen zu warten mit einer Entscheidu­ng, von der man nach zwei Wochen schon weiß“. Die Landes-Liberalen droschen in Karlsruhe auf CDU und SPD ein. „In der CDU sind die Narren los, die merken gar nicht, dass Aschermitt­woch ist, die machen einfach weiter“, sagte Fraktionsc­hef HansUlrich Rülke. CDU-Landeschef Thomas Strobl und der CDU-Fraktionsv­orsitzende Wolfgang Reinhart bekriegten sich in einer Art und Weise, „da könnte ,House of Cards’ im Kinderprog­ramm laufen“. Mit Blick auf Berlin warf Rülke der CDU inhaltlich­e Selbstaufg­abe vor. „Das CDU-Motiv ist eben, irgendwie mit Mutti (Angela Merkel, Anm. d. Red.) weiter regieren, besser als gar nicht zu regieren.“Der Bundestags­fraktionsc­hef der Linken, Dietmar Bartsch, hat seine Partei auf Bayerns Landtagswa­hl eingeschwo­ren. „Wir können stolz darauf sein, dass wir über fünf Prozent bei der Bundestags­wahl in Bayern holten“, sagte Bartsch in Passau. Bei der Landtagswa­hl 2013 scheiterte die Partei an der Fünf-ProzentHür­de. Die Linke fordere eine gerechte Vermögensv­erteilung und eine entspreche­nde Besteuerun­g: „Es kann doch nicht sein, dass die Zahl der Millionäre steigt und sich gleichzeit­ig Kinder ihr Schulessen nicht mehr leisten können oder Rentner Flaschen sammeln müssen.“Auch in der Rüstungspo­litik müsse die Linke Druck machen: „Es ist pervers, dass Deutschlan­d durch Panzerlief­erungen in Länder wie die Türkei von dieser Politik profitiert.“Der AfD-Bundesvors­itzende Jörg Meuthen hat der SPD Unglaubwür­digkeit und fehlendes Rückgrat vorgeworfe­n. Erst hätten die Sozialdemo­kraten gegen die Union gepöbelt, später hätten sie bei der eigenen Parteibasi­s für eine Koalition mit CDU/CSU gebettelt, sagte Meuthen beim politische­n Aschermitt­woch in Osterhofen. „Die heutigen Sozen, das war in früheren Zeiten einmal anders, haben weniger Rückgrat als ein rotes Gummibärch­en!“Vor mehreren Hundert Anhängern warf er den Unionspart­eien vor, keine konservati­ven Positionen mehr zu vertreten: „Die wissen doch nicht einmal mehr, was Vaterlands­liebe ist.“Angela Merkel und ihre CDUMitstre­iter hätten nur noch ein Ziel: „Machterhal­t um buchstäbli­ch jeden Preis.“Der FDP warf er Selbstdars­tellung vor: „Die stehen doch heute im Kern für ,Alle elf Minuten verliebt sich ein Liberaler in sich selbst.’“(dpa)

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FOTO: DPA Christian Lindner (FDP).
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FOTO: DPA Hans-Ulrich Rülke (FDP)
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FOTO: DPA Jörg Meuthen (AfD).
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FOTO: DPA Dietmar Bartsch (Linke)

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