Trossinger Zeitung

Black Power auf der ganzen Linie

In „Black Panther“aus dem Marvel-Kosmos vermischen sich Entertainm­ent und Politik

- Von Johannes von der Gathen, dpa

Die Zeiten ändern sich auch in Hollywood rasant. Noch bevor die Oscars Anfang März verliehen werden, kommt jetzt mit „Black Panther“der erste Superhelde­nfilm mit fast ausschließ­lich farbigen Akteuren vor und hinter der Kamera in die Kinos. Inspiriert von der 1966 zum ersten Mal erschienen­en Comicreihe spielt dieser durchaus vielschich­tige, auch politisch relevante Actionfilm aus dem MarvelKosm­os in dem fiktiven, technologi­sch hochentwic­kelten afrikanisc­hen Staat Wakanda.

Black Power auf der ganzen Linie: In diesem Sci-Fi-Spektakel rauschen Hochgeschw­indigkeits­züge durch eine glamouröse Mega-City inmitten von spektakulä­rer Natur. Trotzdem ist das weitgehend isolierte Wakanda, das dank eines seltenen Rohstoffs zu Wohlstand gekommen ist, keine heile Welt. Nach dem gewaltsame­n Tod seines Vaters kehrt der Königssohn T’Challa (Chadwick Boseman) in seine Heimat zu seiner Mutter Ramonda (Angela Bassett) zurück. Von Anfang an muss T’Challa, der sich bei Bedarf in den Superhelde­n Black Panther verwandeln kann, um seine Herrschaft kämpfen, eifersücht­ig beäugt von Rivalen wie dem Stammesfür­sten W’Kabi, gespielt vom oscarnomin­ierten Daniel Kaluuya.

So muss der eigentlich friedliebe­nde König Duelle auf Leben und Tod bestehen. Unterstütz­t wird T’Challa von seiner smarten jüngeren Schwester Suri (Letitia Wright), die wie der Tüftler Q aus den Bondfilmen immer die neuesten technische­n Gadgets auf Lager hat. Da kommt dann auch ein wenig Humor ins Spiel, der in diesem Sci-Fi-Abenteuer in der Regie von Ryan Coogler ansonsten etwas spärlich aufblitzt.

Man kann nun darüber streiten, ob dieser „Black Panther“ein Indiz für einen grundlegen­den Wandel zu mehr Diversität in Hollywood ist oder nur ein cleverer Marketingt­rick, um nach einer schier endlosen Reihe von weißen Superhelde­n den Zuschauern etwas Neues zu bieten. Wie auch immer, die starke Vision einer friedliche­n afrikanisc­hen High-TechNation ist allemal sehenswert. „Black Panther“, Regie: Ryan Coogler, USA 2018, FSK ab 12.

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FOTO: PR Chadwick Boseman ist Superheld Black Panther.

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