Black Power auf der ganzen Linie
In „Black Panther“aus dem Marvel-Kosmos vermischen sich Entertainment und Politik
Die Zeiten ändern sich auch in Hollywood rasant. Noch bevor die Oscars Anfang März verliehen werden, kommt jetzt mit „Black Panther“der erste Superheldenfilm mit fast ausschließlich farbigen Akteuren vor und hinter der Kamera in die Kinos. Inspiriert von der 1966 zum ersten Mal erschienenen Comicreihe spielt dieser durchaus vielschichtige, auch politisch relevante Actionfilm aus dem MarvelKosmos in dem fiktiven, technologisch hochentwickelten afrikanischen Staat Wakanda.
Black Power auf der ganzen Linie: In diesem Sci-Fi-Spektakel rauschen Hochgeschwindigkeitszüge durch eine glamouröse Mega-City inmitten von spektakulärer Natur. Trotzdem ist das weitgehend isolierte Wakanda, das dank eines seltenen Rohstoffs zu Wohlstand gekommen ist, keine heile Welt. Nach dem gewaltsamen Tod seines Vaters kehrt der Königssohn T’Challa (Chadwick Boseman) in seine Heimat zu seiner Mutter Ramonda (Angela Bassett) zurück. Von Anfang an muss T’Challa, der sich bei Bedarf in den Superhelden Black Panther verwandeln kann, um seine Herrschaft kämpfen, eifersüchtig beäugt von Rivalen wie dem Stammesfürsten W’Kabi, gespielt vom oscarnominierten Daniel Kaluuya.
So muss der eigentlich friedliebende König Duelle auf Leben und Tod bestehen. Unterstützt wird T’Challa von seiner smarten jüngeren Schwester Suri (Letitia Wright), die wie der Tüftler Q aus den Bondfilmen immer die neuesten technischen Gadgets auf Lager hat. Da kommt dann auch ein wenig Humor ins Spiel, der in diesem Sci-Fi-Abenteuer in der Regie von Ryan Coogler ansonsten etwas spärlich aufblitzt.
Man kann nun darüber streiten, ob dieser „Black Panther“ein Indiz für einen grundlegenden Wandel zu mehr Diversität in Hollywood ist oder nur ein cleverer Marketingtrick, um nach einer schier endlosen Reihe von weißen Superhelden den Zuschauern etwas Neues zu bieten. Wie auch immer, die starke Vision einer friedlichen afrikanischen High-TechNation ist allemal sehenswert. „Black Panther“, Regie: Ryan Coogler, USA 2018, FSK ab 12.