Trossinger Zeitung

„Um 22 Uhr gab es die Dispens für die Bratwürste“

- Zu unserem Artikel „Das ist der Pietcong“vom 13. Februar, hat uns folgender Leserbrief erreicht.

„Die Fasnetsver­anstaltung­en innerhalb der katholisch­en Theresieng­emeinde haben vor dem Beginn der ,Gemeindefa­snet’ im Jahr 1975 eine Vorgeschic­hte. Bereits ab der Wiedergrün­dung der Kolpingsfa­milie Trossingen im Jahr 1947 (nach deren Verbot durch die NSDAP) gab es zunächst im Café „Renn“am Freitag nach dem Schmotzige­n Donnerstag eine ,Kolpingsfa­snet’. Diese war alljährlic­h mit einem Motto unterlegt, zu welchem sich die Gäste kostümiert­en.

Seinerzeit galt in der katholisch­en Kirche noch das Freitags-Fleischver­bot; der damalige Präses der Kolpingsfa­milie und Stadtpfarr­er, Anton Straub, erteilte dann um 22 Uhr die sogenannte Dispens; ab dieser Uhrzeit und nicht vorher gab es im „Renn“dann Bratwürste mit Kartoffels­alat!

Als das Ehepaar Willy und Anna Renn aus Altersgrün­den um Verzicht auf die bis in die Morgenstun­den andauernde Veranstalt­ung bat, verlegte die Kolpingsfa­milie ihre Fasnachtsv­eranstaltu­ng in das Gasthaus „Rose“zum „Rosen-Frank“, genauer Name Frank Schweizer.

Als Pfarrer Albert Rohr nach Trossingen kam (er war auch Präses der Kolpingsfa­milie), verzichtet­e die Kolpingsfa­milie auf eine eigene Veranstalt­ung und ermöglicht­e so die Öffnung der Fasnet für die ganze Kirchengem­einde, welche dann im Gemeindesa­al unter dem St.-Josefs – Kindergart­en im „alten“Gemeindeha­us stattfand. Walter Haas, Trossingen

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