„Um 22 Uhr gab es die Dispens für die Bratwürste“
„Die Fasnetsveranstaltungen innerhalb der katholischen Theresiengemeinde haben vor dem Beginn der ,Gemeindefasnet’ im Jahr 1975 eine Vorgeschichte. Bereits ab der Wiedergründung der Kolpingsfamilie Trossingen im Jahr 1947 (nach deren Verbot durch die NSDAP) gab es zunächst im Café „Renn“am Freitag nach dem Schmotzigen Donnerstag eine ,Kolpingsfasnet’. Diese war alljährlich mit einem Motto unterlegt, zu welchem sich die Gäste kostümierten.
Seinerzeit galt in der katholischen Kirche noch das Freitags-Fleischverbot; der damalige Präses der Kolpingsfamilie und Stadtpfarrer, Anton Straub, erteilte dann um 22 Uhr die sogenannte Dispens; ab dieser Uhrzeit und nicht vorher gab es im „Renn“dann Bratwürste mit Kartoffelsalat!
Als das Ehepaar Willy und Anna Renn aus Altersgründen um Verzicht auf die bis in die Morgenstunden andauernde Veranstaltung bat, verlegte die Kolpingsfamilie ihre Fasnachtsveranstaltung in das Gasthaus „Rose“zum „Rosen-Frank“, genauer Name Frank Schweizer.
Als Pfarrer Albert Rohr nach Trossingen kam (er war auch Präses der Kolpingsfamilie), verzichtete die Kolpingsfamilie auf eine eigene Veranstaltung und ermöglichte so die Öffnung der Fasnet für die ganze Kirchengemeinde, welche dann im Gemeindesaal unter dem St.-Josefs – Kindergarten im „alten“Gemeindehaus stattfand. Walter Haas, Trossingen