Von Sundubujjigae und Savchenkomassot
Manchmal im Leben muss man Entscheidungen treffen. Knallhart, ohne Rücksicht auf Verluste. Das ist in Pyeongchangs Fünf-Ringe-Blase nicht anders als in der richtigen Welt. Nehmen wir – verdeutlichend nur – die Küchenzettelfrage: Bulgogi oder Bibimbap, Cheonggukjang oder Sundubujjigae? Daran sind hier schon Dynastien zerbrochen, deswegen Schwiegersöhne enterbt worden. Gut, beides wird in dem Fall, der nachfolgend abgehandelt werden soll, nicht passieren, geht es doch nur um den Schreiber dieser Zeilen und sein persönliches Dilemma am olympischen Super-Donnerstag. Den nämlich, Südkorea, hast du uns gestern beschert mit deiner windigen AlpinskiPhobie: zwei Nachholrennen gleich zum ursprünglichen Programm! Weil zudem den Biathlon-Mädels perfides Dazwischenpusten angedroht war am Abend zuvor, liefen/schossen auch sie zeitverzögert. Machte neun Medaillenentscheidungen an einem einzigen Olympiatag. Für Winterspiele ist das Rekord. Ihn, Pyeongchang, teilt sich Turins 16. Februar 2006 von jetzt an mit Dir. Verbürgt übrigens ist, dass Tage auch in Asien maximal 24 Stunden haben. Glückwunsch, Südkorea – nur: Uns hast Du die To-do-Liste zerhagelt. Heißen unsere Bulgogis, Bibimbaps, Cheonggukjangs, Sundubujjigaes dochRe bens burg dreßendahlm eier dank Deines Kalenderchaos. Dazu (um im Bild zubleiben) das planmäßige Tages gericht namens G eisen berg er ludwig wendl ar lt, wahlweise P ei ff erschempp und co oder Carlböhlerr ing wald.Ge gönnt haben wir uns allerdings einmal Savchenkomassot – eine, wie sich herausstellen sollte, vortreffliche Wahl. Über Jahre gereift, furios im Abgang, dazwischen der reinste Augenschmaus. Etwas für Gourmets, zum Zungeschnalzen!