Trossinger Zeitung

Rennstreck­e oder schmale Variante

Gemeindera­t bringt Umbau des ersten Abschnitts Achauerstr­aße auf den Weg.

- Von Sabine Felker

TROSSINGEN - Der Trossinger Gemeindera­t hat am Montagaben­d die Wahl gehabt, aus der Achauerstr­aße eine „neun Meter breite Rennstreck­e“oder eine „schmale Straße mit Tempo 30“zu machen. Nach einer ausführlic­hen Diskussion entschiede­n sich die Räte einstimmig für eine verkehrsbe­ruhigte Variante.

Die Stadtverwa­ltung Trossingen will in diesem Jahr den ersten Abschnitt der Achauerstr­aße, zwischen Ernst-Haller-Straße und Eichstraße, komplett sanieren. Die Straße, die bislang durch ihre Breite besonders von der Kreuzung Ernst-Haller-Straße bis hin zum Stadion als Rennstreck­e bekannt ist, soll einen neuen Charakter bekommen. Das Ingenieurb­üro Greiner hat dem Gemeindera­t eine Entwurfspl­anung vorgelegt.

Eigentlich herrscht in der Achauerstr­aße Tempo 30, so wie in fast allen Nebenstraß­e der Stadt. Doch weil sie eine Erschließu­ngsstraße zum Stadiongel­ände und zum Kinderspie­leland ist und damit dort viel Verkehr herrscht, gilt hier bisher eine Besonderhe­it: Die Straße ist eine Vorfahrtss­traße, was für eine Tempo-30-Zone unüblich ist.

Die Planer standen damit vor der Herausford­erung, „möglichst viele Parkplätze am Stadion“zu schaffen, gleichzeit­ig soll „der gerade Straßenaus­bau nicht zu schnellem Fahren animieren, weshalb hier eine relativ geringe Fahrbahnbr­eite durchaus auch Vorteile hätte“, so die Stadtverwa­ltung. Beidseitig­e Längsparkp­lätze entlang der Fahrbahn sollen dafür sorgen, dass Parkfläche­n geschaffen werden und die Straße gleichzeit­ig schmaler wird. „Die verbleiben­de Fahrbahnbr­eite beträgt meist fünf Meter, was für den Begegnungs­verkehr von zwei Autos oder für einen Laster und ein Auto in Schrittges­chwindigke­it ausreichen­d ist“, so Frank Zepf vom Tiefbauamt.

Die Idee, den Verkehr in der Achauerstr­aße zu verlangsam­en, sagte den Gemeinderä­ten zu. Doch einige sahen in der schmalen Fahrbahnbr­eite ein Problem. „Kann man seitlich noch was abknapsen, so zehn Zentimeter auf jeder Seite?“, fragte Werner Dressler (Freie Wähler) und hoffte, so die Straße etwas zu verbreiter­n. Denn, so seiner Erfahrunge­n, seien die meisten Autos mit Außenspieg­el breiter als die für die Stellplätz­e vorgesehen­en zwei Meter. Doch seine Idee überzeugte Frank Zepf nicht. „In der Zeppelinst­raße hat der Gemeindera­t bemängelt, dass die Gehwege nur 1,50 Meter breit sind.“

Würde Dresslers Idee umgesetzt, würde der Gehweg in der Achauerstr­aße nur 1,40 Meter messen. Clemens Henn (CDU) unterstric­h die Forderung nach breiten Gehwegen. „Da sind so viele Kinder mit dem Rad auf dem Gehweg unterwegs, weil sie vom Stadion kommen. Kinder brauchen mehr Breite, weil sie nicht so gerade fahren wie wir Erwachsene­n.“Auch die Parksituat­ion am Stadion sprach er an: „Da ist Sonntags kein Durchkomme­n mehr.“

Nach den vorliegend­en Plänen sind auch Bäume an der Straße geplant. Susanne Reinhardt-Klotz (OGL) forderte für diese „Metallsper­ren“. „Sonst besteht die Gefahr, dass sie angefahren werden.“Gerne komplett auf die Bäume verzichten würde Gustav Betzler (Freie Wähler): „Müssen die Bäume gepflanzt werden? Da ist ein Wahnsinnsv­erkehr.“Die Parkplätze seien eine zusätzlich­e „enorme Einengung“. „Da wohnen auch Menschen, die Straße soll keine neun Meter breite Rennstreck­e werden. Es gibt viel Fußgängerv­erkehr. So ein Baum verbessert die Fußgängers­ituation“, entgegnete Bürgermeis­ter Maier.

Angesichts der derzeitige­n Schneemass­en fragte Willi Link (FDP), wer denn die Parkbuchte­n vom Schnee befreie, wenn der Räumdienst den Schnee eben auf diese schiebe. „Das ist ist wie in der Hauptstraß­e. Notfalls müssen die Anwohner die Parkplätze selbst frei schippen“, antwortete Zepf.

Der Gemeindera­t stimmte schließlic­h einstimmig für den vorgelegte­n Plan, lediglich auf der südlichen Seite soll der Gehweg etwas schmaler werden und die mächtige Kastanie, die bereits an der Straße steht, soll keinen unmittelba­ren Konkurrent­en bekommen.

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FOTO: SABINE FELKER
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FOTO: SABINE FELKER In der Achauerstr­aße soll es künftig verkehrsbe­ruhigt zugehen.

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