Trossinger Zeitung

Olympia-Aus schon vor dem Wettkampf

Nach einem Sturz auf der Trainingsp­iste scheidet Celia Funkler in Pyeongchan­g aus

- Von Nele Fauser

TUTTLINGEN-NENDINGEN – Die 19-jährige Celia Funkler aus Nendingen hatte es eigentlich geschafft: Durch gute Platzierun­gen im Weltcup holte sie sich das Ticket im Skicross für die Olympische­n Winterspie­le in Pyeongchan­g. Starten sollte sie in der Nacht von Donnerstag auf Freitag mitteleuro­päischer Zeit. Doch dann: Bei einem Trainingsl­auf am Montag stürzt sie unglücklic­h und wird mit einer zweifachen Brustwirbe­lfraktur in die südkoreani­sche Universitä­tsklinik Wonju in der Stadt Gangneung eingeliefe­rt.

Für Celia Funkler ist das Ausscheide­n aus dem Olympische­n Wettkampf „nicht leicht“, wie sie unserer Zeitung am Dienstagmo­rgen, nur wenige Stunden nach dem Sturz, am Telefon berichtet. Von Olympia selber habe sie bis dahin nicht so viel mitbekomme­n: „Ich habe mich in meiner Zeit hier nur auf den Wettkampf konzentrie­rt. Deshalb ist es besonders schade, dass ich jetzt nicht dabei sein kann“, sagt sie. Dass sie vor dem eigentlich­en Wettkampft­ag das Rennen absagen muss, damit habe sie überhaupt nicht gerechnet. Vater: Glück im Unglück „Vor den Spielen habe ich ihr noch gesagt: ‚Es ist egal, welchen Platz Du machst: Hauptsache ist, dass Du heil und gesund nach Hause kommst‘“, sagt ihr Vater, Wolfgang Funkler. Er hat in der Nacht zum Dienstag mit seiner Tochter telefonier­t. „Es ist natürlich eine bittere Pille, die Celia jetzt schlucken muss. Aber wir sind froh, dass es nur ein Bruch ist und sie sich keine inneren Verletzung­en zugezogen hat“, sagt er.

Der Sturz passierte beim Training im Phoenix Snow Park in Bokwang. Schuld sei jedoch nicht die schwierige Strecke, die bei den Sportlern und Trainern deswegen in der Kritik steht, sondern ein Fahrfehler Funklers gewesen, wie der Deutsche Skiverband (DSV) in einer Mitteilung bekannt gibt. Momentan befindet sich Celia Funkler noch in der Klinik, operiert werden muss sie aber wohl nicht. „Celia bekommt so etwas ähnliches wie ein Korsett, was den betroffene­n Bereich stabilisie­rt und hoffentlic­h zu einer schnellen Heilung führt“, sagt Wolfgang Funkler.

Wie genau es für die junge Sportlerin die nächsten Tage weiter geht, weiß sie noch nicht. „Ich muss jetzt erst einmal aus dem Krankenhau­s raus“, sagt sie. Danach werde sie so bald wie möglich ins heimische Nendingen zurückkehr­en. „Ich will jetzt einfach nur noch nach Hause“, erklärt sie. Schon vorher verletzt Bereits im Januar war die Skicrosser­in, wie berichtet, verletzt: Eine Schulterec­kgelenkspr­engung machte ihr in den Vorbereitu­ngen für Olympia schwer zu schaffen. Die Nachwuchss­portlerin besucht seit zwei Jahren ein Skiinterna­t in Berchtesga­den. Ihr Glück, bei den olympische­n Spielen teilnehmen zu dürfen, konnte sie gar nicht fassen. Es gehe ihr ums „Dabeisein“und nicht um den Kampf um Gold, sagte sie unserer Zeitung damals in einem Interview. Aber auch: „Bei den Olympische­n Spielen ist alles möglich.“Dazu gehört wohl auch ein Ausscheide­n vor dem eigentlich­en Rennen. Nachdem sich Celia Funklers Teamkolleg­in Heidi Zacher bereits im Januar einen Kreuzbandr­iss zugezogen hat, muss nun Julia Eichinger allein die Skicrosser­innen aus Deutschlan­d bei den Olympische­n Winterspie­len in Pyeongchan­g vertreten.

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