Hugger rechnet mit viel mehr Verkehr
Gänsäcker-Erweiterung beschäftigt Gemeindeverwaltungsverband Immendingen/Geisingen
IMMENDINGEN/GEISINGEN - Für die Region Geisingen und Immendingen wird die von der Stadt Tuttlingen geplante, großflächige Erweiterung des Gewerbegebiets Gänsäcker bei Möhringen ebenfalls Auswirkungen haben.
Dieser Überzeugung war am Mittwoch die Verbandsversammlung des Gemeindeverwaltungsverbands Immendingen/Geisingen. Gerechnet wird vor allem mit einer starken Zunahme des Verkehrs auf der Bundesstraße 311. Im Rahmen der Behördenbeteiligung an der Fortschreibung des Flächennutzungsplans der Verwaltungsgemeinschaft Tuttlingen wird der Verband daher die Erstellung einer Verkehrswirksamkeits-Analyse anfordern, um abzuklären wie sich die Verkehrsströme bei einer vollen Aufsiedlung des neuen Gebiets „DonauTech“mit bis zu 1000 Arbeitsplätzen entwickeln (wir berichteten).
„Es geht uns nicht darum, das neue Gewerbegebiet der Stadt Tuttlingen in Frage zu stellen“, erklärte der Verbandsvorsitzende und Immendingens Bürgermeister Markus Hugger bei der Beratung. „Es ist ja erfreulich wenn Tuttlingen expandiert und trägt mit zum guten Gesamtstatus der Region bei.“Allerdings werde die Erweiterung des bestehenden Gewerbegebiets „Gänsäcker“um eine Fläche von insgesamt 17 Hektar mit Sicherheit auch die Verkehrsströme in der Umgebung beeinflussen. „Hiervon wird vor allem die Bundesstraße 311 betroffen sein, was eine höhere Verkehrsbelastung auf den Ortsdurchfahrten Immendingen und Zimmern bedeutet“, so Hugger. Verkehrsanalyse gefordert Um einen Überblick über die Entwicklung der Verkehrslage zu gewinnen, benötigt man von der Stadt Tuttlingen eine entsprechende Analyse. Da der benachbarte Verband bei der Behördenbeteiligung an der Tuttlinger Flächennutzungsplan-Fortschreibung gehört wird, bietet sich die Gelegenheit, ein solches Gutachten einzufordern. In Immendingen sei eine Verkehrsanalyse nicht nur für das Großprojekt Daimler-Prüfzentrum erstellt worden, so Hugger. „Wir lassen für den Bau der neuen Landesstraße-225-Brücken mit den beiden Kreisverkehren als Anschlüsse ebenfalls ein Gutachten anfertigen“, betonte er. Dabei gehe es darum sicherzustellen, dass die Kreisverkehre den künftigen Verkehr bewältigen können, wenn erst einmal die Umgehung der B 311 dort fließt.
Bestätigt das Tuttlinger Verkehrsgutachten die erwartete Zunahme des Verkehrs auf der Bundesstraße, hat die Gemeinde Immendingen auch eine weitergehende Argumentation hinsichtlich der Dringlichkeit für den Bau der Umgehungsstraße. „Ich rechne mit 1000 bis 2000 Fahrzeugen mehr pro Tag“, meinte Hugger, da neben den Beschäftigten im neuen Gewerbegebiet, auch der Zulieferverkehr mit berücksichtigt werden müsse. Schon jetzt sei laut Lärmaktionsplan die Belastung der Anwohner an den Ortsdurchfahrten an der oberen Grenze. Hattingens Ortsvorsteher Roland Leiber bat darum, bei der Verkehrsanalyse auch die Achse Engen-Bargen-Mauenheim zu berücksichtigen. ÖPNV könnte profitieren Der Geisinger Bürgermeister Walter Hengstler wies darauf hin, dass der öffentliche Personennahverkehr ebenfalls auf das neue Gewerbegebiet eingestellt werden müsse. „Die neuen Berufspendler werden auch die Nahverkehrsmittel nützen“, so Hengstler, „und zwar nicht nur auf der Straße, sondern auch auf der Schiene.“
Die Tarifstruktur von Tuticket und die neuen Bus- und Bahnhalte müssten auf diese veränderte Situation abgestimmt werden. Hengstler sah auf Grund der voraussichtlichen Zunahme der Berufspendler im Ringzug eine neue Chance, dass Geisingen eine Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs „in Richtung Westen“erreicht.