Trossinger Zeitung

53 Asylbewerb­er verlassen nach Beratung den Kreis

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TUTTLINGEN (cg) - Rund 1900 Asylsuchen­de und Flüchtling­e leben aktuell im Landkreis Tuttlingen. Davon sind rund 680 in einer der Gemeinscha­ftsunterkü­nften untergebra­cht, und rund 1220 leben in einer Anschlussu­nterbringu­ng in den Städten und Gemeinden. Im vergangene­n Jahr wurden 14 Asylbewerb­er abgeschobe­n. 2016 waren es noch 27, 2015 insgesamt 15.

53 Asylbewerb­er haben laut Sozialdeze­rnent Bernd Mager nach einer Rückkehrbe­ratung durch das Landratsam­ts Deutschlan­d wieder verlassen. Die Zahl nannte er in der Sitzung des Ausschusse­s für Soziales und Gesundheit des Kreistags am Mittwochna­chmittag. Die Beratung erfolge für die Flüchtling­e freiwillig: „Es wird kein Druck aufgebaut“, betonte Mager. 200 000 Euro habe der Landkreis hierdurch eingespart: „Finanziell profitiere­n wir davon“, sagte er.

Für Katrin Kreidler (OLG) ist es gut, dass es die Rückkehrbe­ratung am Landratsam­t gibt. Sie wollte wissen, was passiert, wenn die zurückgeke­hrten Flüchtling­e doch wieder nach Deutschlan­d kommen, um erneut Asyl zu beantragen. Sollte es einen Folgenantr­ag geben, dann würden die Asylsuchen­den laut Mager dem Landkreis zugewiesen, dem sie zuvor bereits zugewiesen worden waren. Für Bernhard Schnee (CDU) ist die Rückkehrbe­ratung ein wichtiges Instrument.

Derweil baut der Landkreis weiter kontinuier­lich die Plätze in den Gemeinscha­ftsunterkü­nften ab. Das geht, da die zugewiesen­e Zahl an Flüchtling­en seit Monaten deutlich zurückgeht: „Wir sind auf einem guten Weg“, betonte Landrat Stefan Bär. 600 Plätze in den Gemeinscha­ftsunterkü­nften seien die Zielgröße. Aber: „Wenn der Konflikt zwischen Syrien und der Türkei weiter eskaliert, dann ist es nicht ausgeschlo­ssen, dass wir wieder deutlich mehr Plätze brauchen“, meinte der Landrat.

Bär informiert­e darüber, dass die neue Gemeinscha­ftsunterku­nft für Flüchtling­e zwischen der Nendinger Allee und der Rudolf-Diesel-Straße in Tuttlingen in den nächsten Wochen bezogen wird. 1,1 Millionen Euro hatte der Landkreis investiert, dafür entstand Platz für 50 Bewohner. Das Grundstück stellt die Stadt Tuttlingen zur Verfügung.

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