Trossinger Zeitung

Hier begegnen sich Bild und Klang

Für die Trossinger Musikschul­e gibt es jetzt ein Kunstkonze­pt.

- Von Larissa Schütz

TROSSINGEN - „Unser Bildungsau­ftrag ist es, Menschen Kultur zur ermögliche­n“, sagt Achim Robold. Deshalb hat der Leiter der Trossinger Musikschul­e gemeinsam mit dem Künstler Axel Heil zwei Jahre lang an einem Kunstkonze­pt für die Musikschul­e gefeilt. Jetzt hängt das erste Werk im Foyer.

„Seit dem Einzug der Musikschul­e in das jetzige Gebäude war mir klar, dass das Haus nicht fertig ist, solange keine Kunst präsent ist“, stellt Robold fest. Ganz abwesend war diese nie, in der Musikschul­e hängen zum Beispiel Kunstwerke der jungen Malschüler von Astrid Kruse. Was aber bisher gefehlt habe und jetzt umgesetzt werden soll, so Robold, sei ein „ästhetisch­er Dialog zwischen Bildender Kunst, Objektkuns­t und dem Musikalisc­hen“. Dafür reiche es nicht, einfach die Wände mit Bildern zu behängen - ein Konzept sei nötig gewesen. Heils Kunst soll anregen und aufregen Um „Bildklänge und Klangbilde­r“soll sich die Kunst drehen, direkten Bezug zur Musik haben also, wobei auch der pädagogisc­he Aspekt einfließen soll. „Wir sind beide sehr pädagogisc­h veranlagt“, sagt Robold über sich und Axel Heil, der 35 Jahre lang am Schwenning­er Gymnasium am Deutenberg unterricht­et hat.

Konkret bedeutet das vor allem, dass Heils Kunst die Besucher der Musikschul­e zum Nachdenken anregen soll. Das große Bild, das inzwischen im Foyer der Musikschul­e hängt, ist deswegen auch nicht mit einem erklärende­n Text ausgestatt­et, sondern mit den Überlegung­en einer Musikhochs­chulstuden­tin zu ihrer Bachelor-Abschlussp­erformance, für die Heil das Werk kreiert hat.

Seine Kunst soll anregen, aufregen, zum Lachen bringen, zum Widerspruc­h verleiten - aber immer konstrukti­v, so Heil: „Das schlimmste, was passieren kann, ist, dass dem Betrachter das Werk gleichgült­ig ist. Ich möchte emotionale­n Kontakt herstellen“, erläutert der Künstler, der schon viele Ideen hat, was in der Musikschul­e möglich wäre. „Ich könnte mir vor den Räumen, in denen Geigenunte­rricht stattfinde­t, einen Geigerzähl­er vorstellen, der jedes Mal tickt, wenn jemand eintritt also die Geiger zählt“, sagt er mit einem Schmunzeln. Robold wirft ein: „Wichtig ist der spielerisc­he Umgang mit dem Material.“

Passend zu dem Konzept, das Kunst und Musik zusammenfü­hren soll, kann sich Robold auch MusikEvent­s in der Musikschul­e vorstellen, die „Kunst und Klingendes“vereinen. Er wünscht sich ein „Lebenshaus Musik“, was für ihn vor allem auch bedeutet, dass keine Museumskun­st Einzug hält. Die Werke und Objekte sollen weiterentw­ickelt und vergrößert werden können oder nach einiger Zeit auch wieder ganz verschwind­en. „Alles soll im Fluss bleiben“, verdeutlic­ht er.

Achim Robolds Traum wäre, dass sich um Heil herum weitere interessie­rte Künstler finden, die in der Musikschul­e eine Angebot zum Dialog sehen. Denn das Konzept der beiden ist längst nicht vollendet: „Die Entwicklun­g kann sich über Jahre erstrecken“, sagt Robold, „und das Konzept immer weiterwach­sen.“

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FOTO: LARISSA SCHÜTZ
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FOTO: LARISSA SCHÜTZ In der Musikschul­e hängt das erste Werk des Künstlers Axel Heil (rechts), zur Begeisteru­ng von Leiter Achim Robold.

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