Gebäude kostet nun 32 Millionen Euro
Erweiterungsbau des Landratsamts wird 1,4 Millionen Euro teurer als bisher gedacht
TUTTLINGEN - Der Erweiterungsbau des Landratsamts in Tuttlingen wird fast 1,4 Millionen Euro teurer als geplant. Das wurde in der Sitzung des Ausschusses für Verwaltung und Finanzen am Donnerstagnachmittag deutlich. Damit wird das Gebäude mitsamt Vollunterkellerung und Tiefgarage mehr als 32 Millionen Euro kosten.
Es gebe schönere Nachrichten, meinte Landrat Stefan Bär zu Beginn der Aussprache. „Ich will die Kostenentwicklung nicht kleinreden“, sagte er. Allerdings sei eine Steigerung um 4,5 Prozent nichts Ungewöhnliches: „Das ist moderat und liegt im Rahmen.“Man müsse sich darüber Gedanken machen, wo man Änderungen vornehmen könnte, um Geld einzusparen. Doch dafür gebe es nur wenige Stellschrauben. Er nannte dabei etwa die Ausstattung der Konferenzräume oder die Nutzung der Kantine. Woanders seien die Veränderungsmöglichkeiten „gleich null“. Die Einsparpotentiale So könnte auf die mechanische Belüftung der zentralen Konferenzräume verzichtet werden. Dabei gebe es ein Einsparpotential von 86 000 Euro. Auch die Änderung des Kantinenbetriebs von einer Regenerierküche zu einer einfacheren Cafeteria seien möglich. Einsparpotential: 195 000 Euro. Zudem ist geplant, dass die Büros mit höhenverstellbaren Schreibtischen ausgestattet werden. Wenn darauf verzichtet würde, kämen noch einmal 187 000 Euro zusammen. Das vom Kreistag gewünschte Warmwasser in den Toiletten schlägt mit fast 16 000 Euro zu Buche.
Auch wenn das Landratsamt dies in der Vergangenheit nicht praktiziert habe, so sprach sich Bär für einen Puffer bei der Finanzierung des Erweiterungsgebäudes aus – und zwar in Höhe von fünf bis zehn Prozent der Bausumme, also 1,5 bis drei Millionen Euro. Diesen hatte zuvor Projektsteuerer Gerd Grohe ins Spiel gebracht. Das sei auch für die öffentliche Darstellung gut. Schließlich würden Mehrkosten durch den Puffer aufgefangen, so dass diese nicht so richtig wahrgenommen würden. Bär bat die Fraktionen, darüber nachzudenken. Eine Entscheidung wollte er am Donnerstag noch nicht. Bär berichtete, dass die Kosten für die neue Kreissporthalle zehn Prozent unter der Berechnung lägen, beim Bettenhaus C am Klinikum in Tuttlingen seien es zwei Prozent mehr. Räte wollen nicht überall sparen „Wir wollen an der Planung festhalten, das ist selbstverständlich“, betonte Joachim Löffler (CDU). Die 4,5 Prozent an Kostensteigerung kämen nicht überraschend. Die CDU stellte aber den Antrag, auf höhenverstellbare Schreibtische zu verzichten. Diese sollen nur angeschafft werden, wenn sie notwendig sind. Der Ausschuss stimmte mit Ausnahme der SPD für diesen Antrag.
Clemens Maier (Freie Wähler) wollte wissen, ob man die Kantine später noch nachrüsten könnte. Das ist laut Bär aber nicht der Fall: „Die Entscheidung muss jetzt fallen“, sagte der Landrat. Maier fragte auch, ob es nicht möglich sei, die Kantine im Sparkassen-Forum zu nutzen. Das ist laut Bär zu Spitzenzeiten nicht denkbar: „Die Sparkassen-Kantine hat dafür nicht die Dimensionen“, betonte Bär. Sollte man in diese Richtung überlegen, so müsste man sich über spezielle Zeiten unterhalten.
Er halte eine Regenerierküche für wünschenswert, betonte Dieter Müller (SPD). Eine Cafeteria für 300 Leute sei für ihn grenzwertig. Müller sprach sich für höhenverstellbare Schreibtische aus: „Wir sollten nicht am Arbeitsplatz sparen.“Hans-Martin Schwarz (OLG) sprach davon, dass die 1,4 Millionen Euro bitter seien. Paul Haug (FDP) hofft darauf, dass es sich bei dieser Summe um die letzte Erhöhung handeln wird.
Wie es mit der Küche weitergeht, darüber soll nun der Kreistag entscheiden.