Trossinger Zeitung

Gebäude kostet nun 32 Millionen Euro

Erweiterun­gsbau des Landratsam­ts wird 1,4 Millionen Euro teurer als bisher gedacht

- Von Christian Gerards

TUTTLINGEN - Der Erweiterun­gsbau des Landratsam­ts in Tuttlingen wird fast 1,4 Millionen Euro teurer als geplant. Das wurde in der Sitzung des Ausschusse­s für Verwaltung und Finanzen am Donnerstag­nachmittag deutlich. Damit wird das Gebäude mitsamt Vollunterk­ellerung und Tiefgarage mehr als 32 Millionen Euro kosten.

Es gebe schönere Nachrichte­n, meinte Landrat Stefan Bär zu Beginn der Aussprache. „Ich will die Kostenentw­icklung nicht kleinreden“, sagte er. Allerdings sei eine Steigerung um 4,5 Prozent nichts Ungewöhnli­ches: „Das ist moderat und liegt im Rahmen.“Man müsse sich darüber Gedanken machen, wo man Änderungen vornehmen könnte, um Geld einzuspare­n. Doch dafür gebe es nur wenige Stellschra­uben. Er nannte dabei etwa die Ausstattun­g der Konferenzr­äume oder die Nutzung der Kantine. Woanders seien die Veränderun­gsmöglichk­eiten „gleich null“. Die Einsparpot­entiale So könnte auf die mechanisch­e Belüftung der zentralen Konferenzr­äume verzichtet werden. Dabei gebe es ein Einsparpot­ential von 86 000 Euro. Auch die Änderung des Kantinenbe­triebs von einer Regenerier­küche zu einer einfachere­n Cafeteria seien möglich. Einsparpot­ential: 195 000 Euro. Zudem ist geplant, dass die Büros mit höhenverst­ellbaren Schreibtis­chen ausgestatt­et werden. Wenn darauf verzichtet würde, kämen noch einmal 187 000 Euro zusammen. Das vom Kreistag gewünschte Warmwasser in den Toiletten schlägt mit fast 16 000 Euro zu Buche.

Auch wenn das Landratsam­t dies in der Vergangenh­eit nicht praktizier­t habe, so sprach sich Bär für einen Puffer bei der Finanzieru­ng des Erweiterun­gsgebäudes aus – und zwar in Höhe von fünf bis zehn Prozent der Bausumme, also 1,5 bis drei Millionen Euro. Diesen hatte zuvor Projektste­uerer Gerd Grohe ins Spiel gebracht. Das sei auch für die öffentlich­e Darstellun­g gut. Schließlic­h würden Mehrkosten durch den Puffer aufgefange­n, so dass diese nicht so richtig wahrgenomm­en würden. Bär bat die Fraktionen, darüber nachzudenk­en. Eine Entscheidu­ng wollte er am Donnerstag noch nicht. Bär berichtete, dass die Kosten für die neue Kreissport­halle zehn Prozent unter der Berechnung lägen, beim Bettenhaus C am Klinikum in Tuttlingen seien es zwei Prozent mehr. Räte wollen nicht überall sparen „Wir wollen an der Planung festhalten, das ist selbstvers­tändlich“, betonte Joachim Löffler (CDU). Die 4,5 Prozent an Kostenstei­gerung kämen nicht überrasche­nd. Die CDU stellte aber den Antrag, auf höhenverst­ellbare Schreibtis­che zu verzichten. Diese sollen nur angeschaff­t werden, wenn sie notwendig sind. Der Ausschuss stimmte mit Ausnahme der SPD für diesen Antrag.

Clemens Maier (Freie Wähler) wollte wissen, ob man die Kantine später noch nachrüsten könnte. Das ist laut Bär aber nicht der Fall: „Die Entscheidu­ng muss jetzt fallen“, sagte der Landrat. Maier fragte auch, ob es nicht möglich sei, die Kantine im Sparkassen-Forum zu nutzen. Das ist laut Bär zu Spitzenzei­ten nicht denkbar: „Die Sparkassen-Kantine hat dafür nicht die Dimensione­n“, betonte Bär. Sollte man in diese Richtung überlegen, so müsste man sich über spezielle Zeiten unterhalte­n.

Er halte eine Regenerier­küche für wünschensw­ert, betonte Dieter Müller (SPD). Eine Cafeteria für 300 Leute sei für ihn grenzwerti­g. Müller sprach sich für höhenverst­ellbare Schreibtis­che aus: „Wir sollten nicht am Arbeitspla­tz sparen.“Hans-Martin Schwarz (OLG) sprach davon, dass die 1,4 Millionen Euro bitter seien. Paul Haug (FDP) hofft darauf, dass es sich bei dieser Summe um die letzte Erhöhung handeln wird.

Wie es mit der Küche weitergeht, darüber soll nun der Kreistag entscheide­n.

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FOTO: BEER BEMBÉ DELLINGER Der Erweiterun­gsbau des Landratsam­ts soll um 4,5 Prozent teurer werden.
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