Trossinger Zeitung

„Trossinger lassen sich keinen Split und kein Salz in die Augen streuen“

- Wir freuen uns über Ihre Briefe. Bitte haben Sie aber Verständni­s dafür, dass sich die Redaktion bei langen Zuschrifte­n Kürzungen vorbehält. Leserzusch­riften stellen keine redaktione­llen Meinungsäu­ßerungen dar. Aus presserech­tlichen Gründen veröffentl­iche

(sz) - Zum Artikel „Seitenstra­ßen werden zur Rutschbahn“in unserer Ausgabe vom 1. März haben uns zwei Leserbrief­e erreicht. Eine Belehrung an uns mündige Bürger in Bezug auf die Streuung von Eisplatten in den Nebenstraß­en ist müßig. Die Bildung der Eisplatten entsteht durch das mangelhaft­e Räumen des Neuschnees. Dieser wird befahren und bei entspreche­nden frostigen Temperatur­en bilden sich die Eisplatten. Verantwort­lich hierfür sind die Entscheidu­ngsträger der Stadt, die das Streuen veranlasse­n, und nicht die Mitarbeite­r des Bauhofs.

Sollten wider Erwarten die Kapazitäte­n der eigenen Räumfahrze­uge nicht ausreichen, muss die Stadt schon vor Wintereinb­ruch mit privaten Firmen Vereinbaru­ngen treffen, die diese Lücken dann schließen. Die Stadt Spaichinge­n räumt zum Beisiel bei Neuschnee die Nebenstraß­en vorbildlic­h, so dass diese eisplatten­frei befahren werden können. Hiervon sollten sich die verantwort­lichen Mitarbeite­r selbst vor Ort überzeugen, um in Zukunft Eisplatten auf den Nebenstraß­en in Trossingen zu vermeiden.

Die Trossinger lassen sich nun mal „keinen Split und kein Salz in die Augen streuen“, sondern bilden sich selbst ihre Meinung zu diesem Thema. Heinz Heuser, Trossingen

Schon lange wundere ich mich, warum sich die Trossinger Redakteuri­nnen nicht dem Hauptärger­nis in unserer Stadt annehmen.

Umso mehr enttäuscht mich der heutige Bericht in unserer Heimatzeit­ung. Ist es doch nicht mehr als eine Bestandsau­fnahme und linientreu­e Aussage von Herrn Kohler und Herrn Hils vom Rathaus.

Redakteur heisst für mich recherchie­ren und kommentier­en.

Warum haben sich die beiden Redakteuri­nnen nicht mal bei unseren Nachbargem­einden und von mir aus auch fast vergleichb­aren Stadt Spaichinge­n umgeschaut und mit den Verantwort­lichen gesprochen, warum es dort besser klappt. Um die Meinung vom Rathaus zu hören oder lesen habe ich das Mitteilung­sblatt.

Tatsache ist, dass Trossingen weit und breit für seine sehr schlecht geräumten Straßen bekannt ist. Schreiben Sie doch wörtlich „der Bauhof ist seiner Linie treu geblieben und räumte und streute in den Hauptverke­hrsstraßen und räumte teilweise die Nebenstraß­en“. Da muss ich doch als Redakteur fragen, ob das richtig ist und wie das die anderen machen und dann kommentier­en.

Ausserdem frage ich mich zum wiederholt­en Male, ob unsere Feldwege „Hauptverke­hrsstraßen“sind. Ich denke zum Beispiel an den Rentnerweg Nordfeld/Bodenholz, Gauger, Hirschweid­enhof. Diese Wege sind immer gleich zu Anfang geräumt und zwar blitzblank ...

Beim letzten großen Schneefall war zu lesen, dass die Wochenmark­tbeschicke­r auf dem Rathauspla­tz selbst Schnee räumen mussten. Begründung der Stadt war, dass zwei Räumfahrze­uge ausgefalle­n sind. Da habe ich als Bauhofleit­er doch die verdammte Pflicht, die Einsatzber­eitschaft rechtzeiti­g zu prüfen, wenn ich weiß, dass Schneefall kommt.

Letzten Freitag war ich in der Bücherei (städtische­s Gebäude mit Museum). Der Gehweg war eine Eisfläche. Allerdings war hier wenigsten Split angebracht. Der Innenhof war auch eine Eisfläche, aber ohne Split. Was man von den Eltern der Trossinger Schüler hört, sind die Gehwege bei den Schulen nicht besser geräumt worden. In der Zeitung steht „tatsächlic­h gibt es für Hausbesitz­er eine Räum- und Streupflic­ht“. Ob dies auch für die Stadt gilt?

Anscheinen­d haben sich die Trossinger mit diesem Zustand abgefunden oder was noch wahrschein­licher ist, sie wissen, dass sie eh nichts ändern können. Ich komme ursprüngli­ch von einer Nachbargem­einde (Frittlinge­n), wo der Räum- und Streudiens­t sehr genau und gewissenha­ft genommen wird. Bruno Grathwohl, Trossingen Liebe Leserinnen, liebe Leser, Ihre SZ-Redaktion

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